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Aufruf Mitglied in der OSM Foundation zu werden

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Am 15. Dezember sind die diesjährigen Wahlen zum OSMF-Vorstand und im Gegensatz zu letztem Jahr möchte ich dieses Thema dieses mal schon früher thematisieren mit dem Aufruf an Alle, die sich in OpenStreetMap als Mapper oder anderer Weise in ihrer Freizeit engagieren und denen das Projekt am Herzen liegt – diejenigen also, die das Herz und die Seele des Projektes sind, Mitglied in der OSMF zu werden, um bei den Wahlen teilnehmen zu können, was nur noch bis zum 15. November möglich ist (30 Tage vor den Wahlen). Das kostet 17 Euro für ein Jahr und wird nicht automatisch verlängert, man muss also nicht mit zusätzlichen Kosten durch die Hintertür rechnen.

Meine Motivation dafür ist, dass die OSMF sich sowohl was die Mitglieder als auch was den Vorstand betrifft in den letzten Jahren deutlich davon entfernt haben, die OSM-Community in ihrer Zusammensetzung und in ihren Interessen zu repräsentieren. Ich hatte dies schon bei der letzten Wahl als zunehmendes Problem angedeutet.

Ich schließe mich damit gewissermaßen dem Aufruf von Michael Reichert an, in dem er seine Analyse der Situation der OSMF detailliert dalegt. Ich stimme nicht in allen Details mit seiner Analyse überein, mit den wichtigsten Schlussfolgerungen und dem Aufruf selbst jedoch schon.

Wichtig im Auge zu behalten ist: Mitglied in der OSMF zu werden ist der einzige Weg, wie ein Mapper wirklich substantiell Einfluss auf die OSMF nehmen kann in einer Form, die nicht ignoriert werden kann. Die Hürden dafür sind hoch, das Ganze entspricht gewissermaßen eher dem amerikanischen Demokratie-Verständnis – man muss einen Monat vor den Wahlen Mitglied werden (quasi: sich für die Wahl registrieren), um eine Stimme zu haben und die Aufstellung der Kandidaten und der Wahlkampf beginnen erst nach dem Ende dieser Frist, so dass man nicht spontan entscheiden kann, zur Wahl zu gehen, um seiner Meinung Gehör zu verschaffen.

Manch einer denkt jetzt vielleicht, diese Initiative ist nur der Versuch, statt amerikanischen Konzerninteressen andere Partikularinteressen von irgendwelchen Fortschritts-Gegnern in Deutschland in den Vordergrund zu schieben. Es geht aber hier nicht darum, dass Ihr der OSMF beitreten sollt um dann in einem gewissen Sinne abzustimmen, sondern darum beizutreten, um dann so zu entscheiden, wie Ihr es im Interesse von OSM für richtig hält. Das kann im Einzelfall von Person zu Person durchaus unterschiedlich aussehen, ich bin mir aber sicher, dass sich die allermeisten Hobby-Mapper einig sind, dass die Richtung, in die die OSMF derzeit tendiert – sowohl in dem was sie tut als auch dem was sie nicht tut, die falsche ist. Was genau die richtige Richtung ist, kann und sollte dann durchaus im offenen Diskurs und im Wettstreit der Argumente entschieden werden.

Aus meiner Sicht ist das Ganze ein bisschen der letzte Versuch, die OSMF als Vertretung der Interessen des OpenStreetMap-Projektes und seiner Aktiven zu retten. Die Alternative wäre am Ende, zu versuchen, die OSMF zu begraben indem die Mapper sie einfach völlig ignorieren. Dieses Szenario hätte aber zwei bedeutende Nachteile:

  • man würde die OSMF in jeglicher Hinsicht verlieren und müsste Alternativen dazu aufbauen – das würde viel Einsatz und Engagement von Leuten erfordern, was nicht unbedingt realistisch ist.
  • eine freidrehende OSMF könnte – selbst wenn von den Mappern und sonstigen Aktiven weitgehend ignoriert – enormen Schaden am OSM-Projekt anrichten.

Kurz: Bevor man diesen Weg mit seinen Risiken und Problemen einschlägt wäre es gut, noch einmal ernsthaft zu versuchen, die OSMF in eine produktive Richtung umzusteuern, die nachhaltig im Interesse des OSM-Projektes liegt. Und das geht nur mit Mitgliedern, die sich dafür einsetzen.

Ich weiß, dass für viele Mapper die Mitgliedschaft in der OSMF nicht wirklich erstrebenswert erscheint – sich da noch mal separat anmelden zu müssen, damit die eigenen Interessen Gehör finden in einer Organisation, deren offensichtlicher Zweck es eigentlich sein sollte, genau diese Interessen zu vertreten. Und dann auch noch 17 Euro pro Jahr dafür zahlen zu müssen wo man doch schon unzählige Stunden seiner Freizeit in das Projekt investiert ist wirklich ein ziemlicher Affront. Aber wenn die Hobby-Mapper eine solide Mehrheit in der OSMF haben, dann können wir das auch ändern.

Nachtrag: Es gibt jetzt auch einen Aufruf auf Französisch – was besonders wichtig ist denn französische Mapper sind in der OSMF im Moment ganz besonders unterrepräsentiert.

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