In meinen 3D-Bildern werden gewöhnlich die Meere als reflektierene Flächen dargestellt, während die Seens so wiedergegeben werden, wie sie auf den Satellitenbildern erscheinen. Da der Satellit die Bilder direkt von oben aufnimmt, die 3D-Ansicht die Seen aber unter einem schrägen Blickwinkel zeigt, ist das Ergebnis nicht optimal. Ich habe gelegentlich größere Seen per Hand mit reflektierenden Oberflächen versehen, wie bei den Bildern des großen Grabens aber durch die umfangreiche Handarbeit dabei eignet sich dieser Ansatz nicht für Gegenden mit vielen kleinen Seen.

Beim Nachdenken über das Problem und mögliche Lösungen habe ich erkannt, dass der größte Teil davon, nämlich die Diskrepanzen zwischen den Relief- und Wasserflächen-Daten, nicht wirklich ein für 3D-Ansichten spezifisches Problem darstellt, sondern recht universell bei allen Karten mit Reliefdarstellung auftritt. Der Hauptunterschied liegt darin, dass bei Karten diese Probleme oft einfach ignoriert werden:

Während bei 2D-Landkarten solche Fehler ignoriert werden können, funktioniert das bei 3D-Darstellungen jedoch nicht.

Um dieses Problem zu lösen ist es notwendig, das Relief so zu modifizieren, dass es zu den Wasserflächen passt. Daneben muss eine separate 3D-Geometrie für die Gewässeroberflächen zu erzeugt werden. Hierfür verwende ich im Moment Dreiecksgitter, da diese in der Darstellung sehr effizient sind. Die dabei anfallenden Datenmengen sind jedoch recht groß. Man bedenke, dass die Erdoberfläche gekrümmt ist und die Seen deshalb nicht wirklich flach, sondern ebenfass gekrümmt sein müssen. Wie das in der Praxis aussieht kann man im folgenden Bild sehen:

und hier das Ganze mit Relief und reflektierenden Wasserflächen:

Ein weiteres Beispiel aus Norwegen mit einer großen Anzahl von Seen (wobei auch eine erheblich Anzahl in den Daten fehlen) und ein vergrößerter Ausschnitt:

Die Gewässerdaten basieren auf ODBL-Openstreetmap-Daten.

Eine detailliertere Beschreibung des Problems, des Bearbeitungsverfahrens sowie der Qualitätssicherungs-Daten die als Nebenprodukt anfallen findet sich separat.