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Eine weitere Umfrage

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Es gibt eine weitere Umfrage für Nutzer freier Satellitendaten, dieses mal vom Copernicus-Programm:

http://www.copernicus.eu/COAHub-user-survey

Um Gegensatz zur neulich vorgestellten Landsat-Umfrage – welche übrigens weiterhin offen zur Teilnahme ist – handelt es sich hier um die üblichen Fragen zum ankreuzen. Das Ganze ist allerdings nicht anonym, sie fragen nach dem Namen und anderen Details zum Teilnehmenden.

Die Fragen sind sind recht offensichtlich zusammengestellt worden mit dem Ziel möglichst viele Themen in der Umfrage unterzubringen, gleichzeitig die Zahl der Fragen formell auf maximal 20 zu begrenzen. Das führt zu vielen kombinierten Fragen, welche versuchen, verschiedene Dinge gleichzeitig zu ermitteln, was jedoch zwangsläufig dazu führen dürfte, dass die Ergebnisse recht wenig aussagekräftig sind. So gibt es zum Beispiel die folgenden zwei Fragen:

11. Data products - Please indicate your level of satisfaction
* Sentinel-1 data - Poor/Average/Good/Excellent or N/A
* Sentinel-2 data - Poor/Average/Good/Excellent or N/A
* Sentinel-3 data - Poor/Average/Good/Excellent or N/A

12. Processing levels and data formats -
Please indicate your level of satisfaction
* Processing levels (L0, L1, L2, ...) - Poor/Average/Good/Excellent or N/A
* Data formats - Poor/Average/Good/Excellent or N/A

Bei der ersten Frage geht es um die allgemeine Zufriedenheit mit den Daten, getrennt nach den verschiedenen Plattformen – was auch Sinn macht. Aber die anschließende Frage nach der spezifischen Zufriedenheit mit dem Datenformat und der Verarbeitung macht eigentlich nur Sinn, wenn man sie getrennt für die verschiedenen Satelliten-Plattformen beantwortet, was jedoch nicht möglich ist.

Das traurige daran ist, dass der Wunsch die Zahl der Fragen gering zu halten klar daher rührt, dass man den Teilnehmenden ermöglichen möchte, die Umfrage recht schnell fertigzustellen. Diese kombinierten Fragen jedoch machen es im Grunde deutlich schwieriger und langwieriger, eine präzise Antwort zu geben, denn man muss ja die eigenen unterschiedlichen Eindrücke erst einmal gewichten.

Und das Endergebnis der Auswertung ist dann vielleicht, dass die Nutzer scheinbar fast alle mit den Dateiformaten bei Average bis Good liegen, in Wirklichkeit aber vielleicht größtenteils zwar das Sentinel-1-Format total toll finden, das von den Sentinel-3-Daten aber total daneben finden. Anders ausgerückt: Wenn man wirklich differenziertes Interesse an der Zufriedenheit der Nutzer im Detail hätte, hätte man die Fragen teils deutlich anders stellen müssen.

Ich würde trotzdem jedem der schon mal Copernicus-Sentinel-Daten verwendet hat nahelegen, an der Umfrage teilzunehmen. Selbst wenn es bei den Fragen häufig um Dinge geht, bei denen es wie im gezeigten Beispiel recht unwahrscheinlich ist, dass sich substantiell was ändert, und viele wichtige Fragen gar nicht erst gestellt werden, ist es wichtig, dass die Nutzer zeigen, dass sie eine differenzierte Meinung zu den Themen haben und nicht gleichgültig zu Fragen der Qualität der Daten und des Datenzugangs sind.

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