Bis jetzt gab es in meiner Sammlung von Satellitenbild-Zusammenstellungen der arktischen Inseln eine große Lücke: Grönland. Ich freue mich, dass diese nun gefüllt wird, Sie können jetzt auch ein Grönland-Mosaik bei mir bekommen:
Dies ist mit Abstand das größte Landsat-Mosaik, das ich bei jetzt produziert habe mit fast 20 Gigapixel Größe. Die Größe ist ganz generell kein wirkliches Problem, jedoch bietet Grönland eine Reihe von speziellen Herausforderungen für die Zusammenstellung von Bildern.
Die Landsat-Abdeckung ist ganz im Norden natürlich unvollständig, jedoch gibt es neben dem Fehlen von Daten nördlich von 82.66 Grad Breite auch weitere Schwierigkeiten hierdurch. Ganz Allgemein bewegt sich der Landsat-Satellit in einer sonnensynchronen Umlaufbahn und nimmt somit die Erdoberfläche lokal immer zur selben Tageszeit auf und damit mit einheitlicher Beleuchtung. Bei höheren geographischen Breiten verschiebt sich das Zeitfenster jedoch immer mehr vom normalen Vormittags-Zeitpunkt weg und durch die Überlappung zwischen den verschiedenen Umläufen des Satelliten bekommt man am Ende Bilder mit deutlich unterschiedlicher Beleuchtung, selbst wenn diese zur selben Jahreszeit aufgenommen wurden. Diese lassen sich nur schwer nahtlos zusammenfügen.
Ein anderes Problem stellen Kondesstreifen dar. Die meisten Flugrouten zwischen Europa und Nordamerika verlaufen über Grönland und das südliche Grönland ist folglich ein ziemlich dicht überflogenes Gebiet. Flugzeuge hinterlassen oft Kondesstreifen und diese sind in Satellitenbildern sichtbar, jedoch recht schwer zu detektieren und zu entfernen – wie im folgenden Beispiel eines der Originalbilder zu sehen.
Und schließlich bietet Grönland natürlich die üblichen Probleme mit der Zusammenstellung von Bildern in arktischen Regionen, welche hier aufgrund der Größe der Insel auch noch sehr deutlich variieren. Grundsätzlich gibt es bei der Zusammenstellung mindestens fünf Optimierungskriterien:
- Schnee-Minimum – man möchte das Bild mit dem wenigsten Schnee in den nicht vergletscherten Bereichen.
- Höhe der Sonne – man möchte nicht, dass die Sonne zu tief steht so dass sich zu lange Schatten bilden.
- Vegetations-Maximum – man möchte das Maximum der spärlichen Vegetation abbilden.
- Meer- und See-Eis-Minimum – man möchte so wenig Eis auf Seen und auf dem Meer wie möglich.
- Tauwetter – man möchte die vergletscherten Bereiche bei Tauwetter abbilden, damit Schmelzwasser-Seen und andere Strukturen der Eisoberfläche gut zu sehen sind.
Alle diese Dinge treten an jeweils einem Ort zu verschiedenen Zeiten auf und die Zeitpunkte unterscheiden sich daneben deutlich je nachdem wo in Grönland man sich befindet. In den meisten Fällen ist dies irgendwann im August, jedoch ist das stärkste Tauwetter oft schon im Juli und das Meereis-Minimum Anfang September. Und natürlich verkomplizieren Wolken das Ganze zusätzlich.
Wie üblich finden Sie mehr Informationen und weitere Beispiele auf services.imagico.de. Falls Sie dieses Bild verwenden möchten lassen Sie es mich wissen.