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Landsat 8 – das erste Jahr

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Am 11. Februar letztes Jahr wurde Landsat 8 gestartet und im März/April wurden die ersten Bilder aufgenommen. Zeit für einen Rückblick auf das erste Betriebsjahr (welches natürlich noch nicht ganz vorbei ist). Der USGS stellt eine Liste aller bis jetzt erfassten Szenen bereit. Das Volumen ist recht beeindruckend. Insgesamt wurden etwa 168000 Szenen erfasst. Das sind pro Tag im Durchschnitt über 500 und das trotz einiger kürzerer Unterbrechungen im Betrieb. Rechnet man mit etwa 900MB pro Szene (die Größe variiert etwas zwischen etwa 800MB und über 1000MB) ergibt sich ein Gesamtvolumen von etwa 150TB oder anders ausgedrückt über 25kg an 4TB-Festplatten. Als Berechnungsgrundlage dienen hier die verarbeiteten Level-1-Szenen – der USGS archiviert sicher auch die Rohdaten vom Satelliten welche vermutlich deutlich kompakter sind.

Ich habe die Verteilung dieser Szenen in den folgenden Bildern mal etwas veranschaulicht – die Farbe illustriert dabei die jeweilige Anzahl der erfassten Szenen. Zunächst ein Bild aller regulären Szenen, also Szenen aus dem absteigenden Teil des Orbits auf der Tagseite der Erde.

Wie man sieht sind die Haupt-Landmassen recht gleichmäßig abgedeckt. Die Polarregionen sehen etwas anders aus – die niedrigere Anzahl von Szenen hier ist aber irreführend da die stärkere Überlappung zwischen den WRS2-Kacheln eine bessere zeitliche Abdeckung trotz geringerer Szenenzahlen ermöglicht. Die Statistiken berücksichtigen aber natürlich nicht die Unterschiede in der Qualität der Bilder, insbesondere durch Wolken.

Man erkennt ein paar Reihen von Szenen über dem Pazifik, welche vom Anfang des letzten Jahres stammen und vermutlich zu Kalibrierzwecken aufgenommen wurden.

Unvollständig ist die Abdeckung über der Antarktis (was aber in den kommenden Monaten noch ergänzt werden könnte) und im Norden Kanadas. Letzteres ist etwas merkwürdig – das Gebiet ist aber auf der anderen Seite durch Szenen aus dem aufsteigenden Teil des Orbits gut abgedeckt wie man im nächsten Bild sieht. Ein möglicher Grund hierfür könnten grundsätzliche Einschränkungen sein, die es bei der Planung der Erfassung gibt – Landsat 8 kann bis zu etwa 500 Szenen am Tag erfassen aber ich bin nicht sicher, ob das bedeutet, dass beliebige 500 Szenen etfasst werden können. Falls nicht könnte es sein, dass gewisse Kombinationen nicht möglich sind.

Die aufsteigenden Szenen befinden sich im Allgemeinen auf der Nachtseite der Erde – außer in den Polarregionen im Sommer, wo auch hier Sonnenlicht vorhanden ist und dadurch zusätzliche Aufnahmemöglichkeiten bestehen. Bei niedrigeren Breiten liegen diese Szenen komplett in der Dunkelheit und es werden hier hauptsächlich Vulkangebiete erfasst sowie Bilder zur Analyse der Emissionen im thermischen Infrarot. Im Westen der USA gibt es ein paar Gebiete, die anscheinend regelmäßig erfasst werden.

Ich habe auch getrennte Illustrationen für die saisonale Abdeckung produziert – von April-Mai, Juni-August, September-November und Dezember-Februar:

Man kann hier schön erkennen, wie die Erfassung den Jahreszeiten folgt, es werden in den Polarregionen nur wenige Bilder im Winter erfasst (welche, wie zum Beispiel im Inneren Grönlands im letzten Bild, vermutlich zur Abschätzung der Oberflächentemperaturen dienen).

Zuletzt habe ich noch ein Video aller Erfassungen angefertigt. Eine kleine Version hiervon kann man hier sehen

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Das Video sieht in größer deutlich besser aus – ist allerdings nicht wirklich zur Betrachtung im Browser geeignet, man kann es aber hier herunterladen:

Landsat 8 – the first year video herunterladen (etwa 190MB)

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