Imagico.de

blog

Landsat-Mosaik der Antarktischen Halbinsel

| Keine Kommentare

Nach der Vorstellung des Landsat-Mosaiks von Deutschland und dem Alpenraum vor einiger Zeit freue ich mich jetzt ein weiteres ähnliches Bild von der anderen Seite der Erde vorstellen zu können, von der Antarktischen Halbinsel.

Im Vergleich zu anderen Teilen der Antarktis, von welchen ich schon zuvor Bilder gezeigt habe, ist die Antarktische Halbinsel aufgrund der recht wechselhaften Wetterbedingungen schwieriger zu bearbeiten. 171 Landsat-Szenen waren hierfür nötig, glücklicherweise konnten fast alle aus dem Landsat-8-Bestand entnommen werden (was sowohl bessere Qualität als auch einfachere Verarbeitung bedeutet) – nur 16 Landsat-7-Bilder wurden zum Füllen verbleibender Lücken verwendet, vor allem bei den südlichen Shetland-Inseln. Die Bereiche des Meeres in größerer Entfernung von der Küste wo keine Landsat-Bilder verfügbar sind, habe ich mit dem „Green Marble“-Bild ergänzt.

In den meisten Satellitenbild-Ebenen der Kartendienste findet man heutzutage in der Antarktis das LIMA, welches 2007 auf Basis von Landsat-Bildern von 1999-2003 erstellt wurde – hier zwei Beispiele aus dem neuen Mosaik und im Vergleich das LIMA:

Abgesehen von der mehr als zehn Jahre neueren Datenbasis kann man die folgenden Unterschiede beobachten:

  • Die Farben sind deutlich ausgewogener und konsistenter. Wie in meinen anderen Landsat-Zusammenstellungen versuche ich das Erscheinungsbild aus der Nähe wiederzugeben. Die Kompression des Kontrastumfangs ist so gestaltet, dass sowohl Details in hellen Schneeflächen als auch Strukturen in dunkleren Teilen wie eisfreien Gebieten und Schatten gut sichtbar sind. Natürlich lässt sich dies variieren wie zum Beispiel um schwache Schattierungsunterschiede auf schneebedeckten Flächen besser herauszuarbeiten.
  • Das ‘pansharpening’ beim LIMA zur Ergänzung der multispektralen Daten mit geringer räumlicher Auflösung mit zusätzlichen Details aus dem panchromatischen Kanal ist recht unruhig und mit Artefakten behaftet. Hierdurch werden feine Details stark beeinträchtigt – gut lässt sich dies in der vergrößerten Ansicht des ersten LIMA-Beispiels oben erkennen.
  • Das LIMA enthält – obwohl bei der Produktion die Bewölkung berücksichtigt wurde – erhebliche Flächen mit Wolken. Ich erhebe bei meinem Bild nicht den Anspruch der vollständigen Wolkenfreiheit, jedoch sind diese viel seltener als im LIMA. Wenn Sie jemals mit Satellitenbildern der Antarktis gearbeitet haben wissen Sie, das Wolken hier oft sehr schwer zu erkennen sind – sowohl für den menschlichen Beobachter als auch für automatische Systeme. Es gibt folglich ein paar Stellen wo ich insbesondere kleinere Wolkenschatten und dünne Wolkenschleier bei der Kontrolle übersehen habe.
  • Die Positions-Genauigkeit der einzelnen Szenen ist deutlich besser so dass die Fehlpassung zwischen den Szenen kleiner ist.
  • Es gibt keine überbelichteten Bereiche bei hell beleuchtetem Schnee.

Es gibt vom LIMA eine Reihe verschiedener Versionen einschließlich solcher, wo später lokal neuere Daten ergänzt wurden. Man kann das zum Beispiel in diesem Vergleich sehen, welcher die selbe Gegend wie das zweite Beispiel oben zeigt (man beachte die abweichende Orientierung durch die andere Kartenprojektion).

Hier zwei weitere Beispiele aus dem neuen Bild:

Da das Mosaik aus Bildern von nur zwei Sommern zusammengestellt wurde, nämlich von 2013-2014 und 2014-2015 und beide nicht besonders warm waren und eine ganze Menge Meereis in diesen Jahren den Sommer überdauert hat, gibt es größere Bereiche mit Meereis im Bild, welche in anderen Jahren oft eisfrei sind. Das gilt zum Beispiel für den Meeresarm zwischen der Adelaide-Insel und dem Festland, den südlichen Teil der Marguerite Bay und den Prince Gustav Channel auf der Ostseite.

Falls sie an der Verwendung dieses Mosaiks interessiert sind finden Sie es auf services.imagico.de wo auch weitere Beispielausschnitte zu sehen sind. Falls Sie daneben an einer Erweiterung auf die gesamte Antarktis interessiert sind und bereit wären dies zu finanzieren sollten Sie Kontakt mit mir aufnehmen.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Pflichtfelder sind mit * markiert.



Durch das Abschicken Ihres Kommentars stimmen Sie der Datenschutzrichtlinie zu und erlauben, dass die eingegebenen Informationen (mit Ausnahme der eMail-Adresse) in diesem Blog veröffentlicht werden.