Ich habe bereits früher Ansichten des Kilimanjaro erstellt, jedoch enthält das klassische Bild des Berges, wie es in der Literatur von Hemingway und anderen Autoren der Kolonialzeit sowie in vielen Filmen, welche in der Region spielen, gezeichnet wird, wesentlich mehr Schnee. Da sich der Berg nahe des Äquators befindet und die Termperaturschwankungen folglich recht gering sind, wird die Schneemenge vor allem durch die jahreszeitliche Niederschlagsunterschiede gesteuert. Die folgenden Bilder zeigen in etwa die maximale Schneebedeckung, welche gewöhnlich auftritt, bis unterhalb 5000m. Eine solche Schneemenge ist in der letzten Zeit jedoch sehr selten geworden und das hier verwendete Satellitenbild stammt von 1993.

Der starke Rückgang der Gletscher auf dem Berg ist folglich vermutlich nicht nur die Folge von wärmerem, sondern auch trockenerem Klima. Da es kein ausgeprägtes jährliches Schneeminimum gibt wie in höheren geographischen Breiten, lässt sich der Rückgang der Gletscher nicht so gut auf Satellitenbildern erkennen. Die folgenden Ansichten zeigen jeweils eine geringe Schneebedeckung in 1986 (zuerst) und 2013 (danach). Dabei wurde nur die Datenquelle für die unmittelbare Gipfelregion ausgetauscht, der Rest ist in allen Bildern identisch.

Ein Ausschnitt aus der Version von 2013:

Die tatsächliche Ausdehnung der Gletscher ist noch deutlich geringer, wie man ansatzweise im folgenden EO-1-Bild von 2012 erkennen kann (eine Variante in Farbe findet man beim NASA Earth Observatory):

Die ersten beiden Ansichten mit viel Schnee sind zu sehen bei den Views of the Earth. Das Bild von 2013 ist verfügbar im Katalog auf services.imagico.de.