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Über die Lizenzierung von offenem Kartendesign

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Deutscher Text auf Grundlage einer automatischen Übersetzung mittels deepl.

In den letzten Monaten habe ich an einer Reihe von Änderungen und neuen Funktionen für den Kartenstil Alternative Colors gearbeitet (mehr dazu vermutlich in zukünftigen Blogposts) und während dieser Zeit auch viel über die Situation des offenen Kartendesigns nachgedacht – im Allgemeinen und in der OpenStreetMap-Community im Besonderen. Ein Ergebnis dieser Überlegungen ist, dass ich mich entschlossen habe, die Lizenz des Stils zu ändern. Und in diesem Blogpost möchte ich erklären, warum.

Regelbasiertes Kartendesign ist ein ungewöhnliches Konzept, sowohl für diejenigen, die aus der traditionellen IT- und Softwareentwicklung kommen und die Dinge aus dieser Perspektive betrachten, als auch für Menschen mit einem traditionellen Hintergrund in Grafikdesign, visueller Kunst oder Kartografie. Ein Kartenstil wie OSM-Carto oder der AC-Style enthält Regeln, wie Geodaten in eine visuelle Darstellung – die Karte – umgewandelt werden. Diese Regeln sind in Form von Code implementiert, der automatisch von Computern verarbeitet wird. Daher neigen viele Softwareentwickler (und machmal auch traditionelle Designer) dazu, Kartenstile als Software zu betrachten und sie darauf zu reduzieren, Software zu sein. Das Hauptproblem dabei (abgesehen davon, dass der Kern der Kartengestaltung selbst damit als unbedeutend abgetan wird) ist, dass die Art und Weise, wie Kartenstile funktionieren, mit dem klassischen Paradigma der Computerprogrammierung kollidiert, dass Software Daten verarbeitet und dass die beiden Dinge technisch und rechtlich getrennt sind. In Gesprächen, die ich in der Vergangenheit über das Urheberrecht und die Lizenzierung von Kartendesign geführt habe, hat sich oft gezeigt, dass viele in der IT-Branche tätige Personen der festen Überzeugung sind, dass bei der Verarbeitung von Daten mit einem Computerprogramm das Urheberrecht an den verarbeiteten Daten vom Urheberrecht am Computerprogramm kategorisch unberührt bleibt. Dass es so etwas wie selbstreplizierende Programme gibt, die diese Vorstellung ganz klar in Frage stellen, wird in der Regel als praktisch irrelevanter Sonderfall betrachtet.

Die von einem automatisierten regelbasierten Kartenstil erzeugte Karte ist jedoch abgeleitet sowohl von den Geodaten, auf die der Stil angewendet wird, als auch vom Stil selbst. Die resultierende Karte enthält natürlich nicht mehr die generische Logik des Kartenstils, aber sie enthält die Arbeit der Kartengestalter, die den Stil entwickelt haben – zum Beispiel in Form von sorgfältig abgestimmten Farbkombinationen oder Liniensignaturen – oder einfach in der Auswahl dessen, was in einem bestimmten Kartenmaßstab gezeigt werden soll und was nicht. Und diese Entscheidungen sind in der resultierenden Karte tatsächlich manifestiert. Die gerenderte Karte basiert also nicht nur auf dem Kartenstil und der Arbeit ihres Entwicklers in dem Sinne, wie ein Computerprogramm Daten gemäß den Absichten seines Programmierers generiert, sondern sie enthält direkt und buchstäblich die Designarbeit selbst. Oder mit anderen Worten: Man könnte sie als eine Collage aus der Arbeit des Mappers, der die Geodaten generiert, und der Arbeit des Kartendesigners, der die Stilregeln schreibt, bezeichnen.

In Anbetracht dessen ist es recht merkwürdig, dass die meisten offen lizenzierten Kartenstile entweder auf alle Rechte ihrer Designer verzichten (wie bei CC0) oder unter einer Softwarelizenz lizenziert sind (normalerweise eine recht liberale wie BSD oder MIT). Dies ist besonders bemerkenswert im Kontext von OpenStreetMap, wo die Arbeit der Mapper den wesentlich umfangreicheren Bedingungen der ODbL unterliegt.

Oberflächlich betrachtet macht es dies einfacher, mit der besonderen Natur von Kartenstilen als urheberrechtlich geschützte Werke umzugehen. Aber ich bezweifle inzwischen, dass dies auf lange Sicht tatsächlich einen Nettonutzen bringt. Ich habe in diesem Blog nun schon mehrfach darauf hingewiesen, dass ich denke, dass in der OSM-Community (und wohl auch in der Geodatenverarbeitung und digitalen Kartenproduktion im Allgemeinen) geistige Arbeit, und damit ist natürlich insbesondere Kartendesignarbeit gemeint, im Vergleich zu technischer Arbeit stark unterbewertet ist und dass dies die Innovation in diesem Bereich erheblich einschränkt. Die Tatsache, dass die meisten offenen Kartengestaltungsprojekte in diesem Zusammenhang in einer Weise lizenziert sind, die es den Nutzern der Kartenstile erlaubt, so zu tun, als ob es sich nur um Software handelt, scheint in dieser Hinsicht ganz klar nicht hilfreich zu sein.

Eine konkrete Beobachtung, die dies überdeutlich machte, war, dass, als ich den Vorstand der OpenStreetMap Foundation Mitte 2022 darauf hinwies, dass es schön und moralisch ratsam wäre, wenn die OSMF als größter Nutzer von OSM-Carto die Arbeit der OSM-Carto-Designer in ihrer öffentlichen Kommunikation, insbesondere auf der Website, auf der die Karte gezeigt wird, anerkennen würde. Nichts geschah. Und warum sollte es auch, könnte man sagen. Wenn die OSM-Carto-Entwickler diese Art von Anerkennung wirklich wollten, könnten sie dies in ihrer Lizenz verlangen. Und da dies rechtlich nicht vorgeschrieben ist, warum sollte die OSMF diese dann bieten?

Eine wichtige Voraussetzung, um die Art und Weise, wie die OSM-Gemeinschaft die Arbeit von Kartendesignern betrachtet, zu ändern, ist es, den Kartendesignern praktisch unkomplizierte Optionen zur Verfügung zu stellen, wie sie ihre Arbeit auf eine Weise lizenzieren können, die

  • sicherstellt, dass der Stil und andere daraus abgeleitete Kartengestaltungsarbeiten offen bleiben und unter ähnlichen Bedingungen verwendet werden können.
  • die besondere Natur des regelbasierten Kartendesigns als etwas, das sowohl Softwarekomponenten als auch visuelle Designarbeit enthält, die in die produzierten Karten einfließt, angemessen anerkennt und behandelt.
  • von den Nutzern der Designarbeit verlangt, dass sie die Arbeit der Kartendesigner, die den Stil entwickelt haben, anerkennen und würdigen.

Dies ist nicht einfach, da es bisher keine speziell für Kartenstile entwickelten Lizenzen zu geben scheint. Was jedoch hilft, ist ein Blick auf andere Bereiche, in denen die Situation ähnlich ist. Wirtschaftlich bedeutsam ist hier insbesondere der Bereich der Computerspiele, wo – ähnlich wie beim Kartendesign – eine Kombination aus visueller Gestaltungsarbeit und Softwareentwicklung vorliegt, die dem Nutzer in Form einer Collage präsentiert wird. Lizenzmodelle, die in diesem Zusammenhang verwendet werden, könnten daher auch für die Lizenzierung von Karten geeignet sein.

Für den AC-Style habe ich mich entschieden, die visuellen Designkomponenten unter CC-BY-SA 4.0 und die Softwareelemente unter AGPL 3.0 zu lizenzieren. Sowohl CC-BY-SA als auch AGPL sind in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Kartendesign verwendet worden – CC-BY-SA vor allem im OpenTopoMap-Projekt, die AGPL zum Beispiel für die Arbeiten zur Transliteration von Sven Geggus. In der Praxis bedeuten diese Lizenzen, dass sowohl die Software als auch die Designkomponenten gemeinsam genutzt werden können und dass die Entwickler des Stils oder der Derivate alle Änderungen der Stilregeln unter kompatiblen Bedingungen freigeben müssen (was bei der GPL nicht der Fall wäre). Ob dies in der Praxis eine gute Wahl der Lizenzen ist, bleibt abzuwarten – wie der Stil selbst kann die Lizenz als experimentell angesehen werden.

Die beiden unterschiedlichen Lizenzen für Softwarekomponenten und visuelles Design bedeuten nicht, dass man pauschal annehmen kann, dass alle in einer Programmiersprache geschriebenen Komponenten nur der AGPL unterliegen. Wie ich oben versucht habe zu zeigen, ist dies nicht nur eine technische Unterscheidung. Es gibt viele Fälle im Stil, in denen visuelles Design in Form von Code implementiert ist – siehe zum Beispiel die Symbolentwürfe für Bäume, die in Form von SQL-Code implementiert sind.

Dass ich den AC-Style unter diesem Lizenzschema lizenziere, bedeutet nicht, dass die Funktionen und Ideen, die ich in dem Stil entwickle, nicht mehr in OSM-Carto übernommen werden können. Bislang bin ich der alleinige Autor der spezifischen Features dieses Stils und es steht mir frei, Teile dieser Arbeit auch unter einer anderen Lizenz zu lizenzieren, wenn ich das möchte. Andererseits könnte es natürlich eine gute Idee sein, darüber zu diskutieren, ob man auch die Lizenz von OSM-Carto ändern sollte. Wie ich oben dargelegt habe, ist es inzwischen ziemlich zweifelhaft, ob die Wahl einer sehr liberalen Lizenz für ein offenes Gemeinschaftsprojekt wie OSM-Carto dem Fortschritt und der Innovation auf diesem Gebiet zuträglich ist und kompetente Designer zur Mitarbeit an dem Projekt animiert.

Ich bin mir jedoch auch bewusst, dass der Wechsel zu einer Lizenz, die den Nutzer des Stils stärker einschränkt, nicht unbedingt zu einer Erweiterung der Nutzerbasis des Stils führen wird. Die gesamte Initiative zur Änderung der Lizenz ist Teil einer langfristigen Initiative, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass regelbasiertes Kartendesign nicht nur eine etwas spezielle Art der Softwareentwicklung ist, sondern ein eigenständiger Bereich von Wert und Bedeutung, der davon abhängt, dass qualifizierte und talentierte Designer motiviert sind, ihre Zeit und Energie in ihn zu investieren.

Ich möchte auch klarstellen, dass diese Lizenzänderung nicht dazu gedacht ist, die Arbeit der OSM-Carto-Entwickler zu schmälern, auf deren Arbeit der AC-Style basiert. Daher möchte ich ausdrücklich, dass bei der von der neuen Lizenz geforderte Namensnennung auch deren Beiträge anerkannt werden.

Das wichtigste Ergebnis, das ich mir erhoffe, ist, dass diese Initiative andere Kartendesigner dazu ermutigt, (a) die Idee des offenen Kartendesigns anzunehmen und (b) bewusster und selbstbestimmter über die Bedingungen zu entscheiden, unter denen sie ihre Arbeit anderen zur Verfügung stellen. Im Moment ist es leider so, dass zu viele Kartengestalter – wenn sie an regelbasiertem Kartendesign arbeiten – ihre Arbeit nicht unter von ihnen gewählten Bedingungen veröffentlichen, sondern unter solchen, die andere (die oft keine Kartengestalter sind) gewählt haben. Oder sie halten ihre Arbeit proprietär, weil sie keinen guten Weg finden, sie verfügbar zu machen und weiterzugeben und sie nicht gleichzeitig für die egoistische Ausbeutung durch andere zur Verfügung zu stellen, ohne dass diese etwas zurückzugeben.

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