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Umfrage zu organisiertem Mapping in OpenStreetMap

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Die Data Working Group der OSMF hat eine Umfrage zum Thema organisiertes Mapping in OpenStreetMap gestartet.

Die Umfrage ist nur der erste Schritt im Prozess zu einer möglichen Regulierung organisierter Mapping-Aktivitäten und soll ein Meinungsbild der OSM-Community zum Thema produzieren, jedoch nicht direkt zu Entscheidungen führen. Die Idee, eine Regelung zu solchen Aktivitäten zu einwickeln ist ein recht wichtiger Schritt für das Projekt.

Ganz allgemein gibt es in OpenStreetMap nur sehr wenige feste Regeln, wie man Daten zu editieren hat. Es gibt einen allgemeinen Richtlinien-Satz mit grundlegenden Prinzipien in how we map und good practice – das ist jedoch mehr eine allgemeine Verfassung des Projektes und weniger konkrete praktische Gesetze, wie man sich zu verhalten hat, und auch mehr Regeln dazu, wie eingetragenen Informationen beschaffen sein sollen. Die einzige feste Verfahrens-Regel, die seit Beginn des Projektes Bestand hat, ist eigentlich, dass man nicht aus anderen Karten abzeichnen darf und nur erlaubte Quellen verwenden soll.

Dieses recht anarchische System funktioniert erstaunlich gut und macht Mapping damit zu einem weitgehend selbstorganisierten Prozess. Daten-Nutzer beschweren sich natürlich oft über die fehlende Konsistenz in den Daten, aber restriktivere prozedurale Regeln zu Mappen würden dies nicht unbedingt verbessern. Das bemerkenswerte ist nicht nur, dass das Ganze funktioniert, sondern vor allem auch, dass das im Prinzip global egalitärer und weniger kulturell voreingenommen ist als jedes denkbare System von von oben aufgesetzten Regeln. Mapper aus einer europäischen Großstadt haben im Prinzip die gleichen Freiheiten alles zu erfassen, was überprüfbar vor Ort zu beobachten ist und dabei Attribute zu verwenden, die dafür geeignet erscheinen wie Leute aus einem kleinen Dorf in einer entlegenen Ecke der Welt. Und wenn sich solche Leute irgendwo bei der Erfassung begegnen (also in der selben Gegend an den selben Objekten arbeiten), tun sie das auf der gleichen Augenhöhe. Es gibt daneben natürlich immer noch technologische und sprachliche Barrieren aber zumindest keine Verfahrensregeln, die zusätzlich diskriminierend wirken.

Dieses selbstorganisierte System funktioniert allerdings nur so lange die Mapper auch nach den Prinzipien der Selbstorganisation miteinander arbeiten. Wenn sich Mapper außerhalb des Projektes organisieren und dann in OpenStreetMap als organisierte Gruppe arbeiten, dann kann ein einzelner Mapper mit einer solchen Gruppe nicht mehr in der gewohnten Form interagieren und die Selbstorganisation bricht zusammen. Das ist der Grund, weshalb viele Mapper die Regulierung organisierter Mapping-Aktivitäten für notwendig halten und weshalb eine solche Regulierung jetzt von der DWG untersucht wird.

Allen, die irgendwie in OpenStreetMap involviert sind oder OpenStreetMap-Daten verwenden, würde ich nahelegen, an der Umfrage teilzunehmen.

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