Imagico.de

blog

Was Satelliten sehen

| Keine Kommentare

Im vorherigen Beitrag habe ich eine Darstellung der spektralen Erfassungsbereiche aktueller Erdbeobachtungssatelliten gezeigt, welche ich hier separat noch mal näher erläutern möchte.

Die Liste der Satelliten erhebt keinen Anspruch der Vollständigkeit, insbesondere fehlen militärische oder anderweitig geheime Systeme, ältere geostationäre Wettersatelliten sowie verschiedene Systeme mit unklarem Betriebsstatus. Abgesehen von Landsat 5 (welcher nicht mehr existiert) und GCOM-C (welcher noch nicht gestartet ist) habe ich nur im Betrieb befindliche Systeme aufgelistet – Sentinel-3 liefert allerdings noch immer keine Daten für die Öffentlichkeit.

Die Satelliten sind in drei Gruppen zusammengefasst:

  • Unten stehen die kommerziellen Systeme sowie solche mit eingeschränktem Zugriff.
  • In der Mitte mit hellerem Hintergrund finden sich höher auflösende Sensoren, deren Daten offen sind.
  • Der obere Teil sind Systeme mit geringerer Auflösung, welche kontinuierlich Bilder erfassen.

Ich habe jeweils auch die maximale Aufnahme-Frequenz sowie das Intervall für eine globale Abdeckung genannt. Die Aufnahme-Frequenz ist für Satelliten, welche ihre Blickrichtung ändern können nicht eindeutig definiert, man kann jedoch davon ausgehen, dass dies für einen einzelnen Satelliten mit kleinem Sichtfeld 1-6 Tage sind – hängt natürlich etwas von der Umlaufbahn ab.

Das Intervall für globale Abdeckung ist nur für die Systeme angegeben, welche routinemäßig eine globale oder nahezu globale Abdeckung aufnehmen. Verschiedene kommerzielle Betreiber behaupten dies zwar, es gibt aber keine belastbaren Daten um dies zu belegen. Landsat 5 und 7 sind beide in der Vergangenheit für die Produktion globaler Bildsammlungen eingesetzt worden, jeweils über den Verlauf mehrerer Jahre. Landsat 8 nimmt jetzt normalerweise alle Landflächen im Abdeckungsbereich im 16-Tage-Intervall auf – mit nur gelegentlich kleineren Lücken. Die Satelliten in polarer Umlaufbahn mit geringerer Auflösung haben alle ein gut definiertes Intervall der globalen Abdeckung und sind in der Lage continuierlich Bilder aufzunehmen. AVHRR ist dafür gedacht – mit mehreren Satelliten – eine 6-stündige Aufnahme-Frequenz zu ermöglichen und natürlich können geostationäre Satelliten ihr Beobachtungsgebiet mit noch deutlich höherer Frequenz erfassen. DSCOVR EPIC schließlich – was ja kein echter Satellit ist – hat sein ganz eigenes Beobachtungs-Muster.

Abgesehen von DSCOVR EPIC und den geostationären Satelliten befinden sich fast alle Systeme in sonnensynchronen Umlaufbahnen, nehmen also die Erde immer etwa zur gleichen Tageszeit auf. Einzige Ausnahme sind die Planetscope-Satelliten im ISS-Orbit.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Pflichtfelder sind mit * markiert.



Durch das Abschicken Ihres Kommentars stimmen Sie der Datenschutzrichtlinie zu und erlauben, dass die eingegebenen Informationen (mit Ausnahme der eMail-Adresse) in diesem Blog veröffentlicht werden.