Anknüpfend an die allgemeine Diskussion zu den Grenzen zwischen 2d-Karten und 3d-Perspektivansichten habe ich eine Version der Karte von Franz-Josef-Land in orthographischer 3D-Perspektive als anwendungsorientierte Demonstration aufgesetzt:
Die Produktion einer solchen Karte birgt neben der 3d-Darstellung an sich eine Reihe von Schwierigkeiten. Zunächst ist da die Projektion der Karte, welche keine Projektion im engeren Sinne darstellt, selbst wenn man für den Moment mal das Relief und die damit verbundenen leichten Abweichungen in der Position und Verdeckungen außer acht lässt. Es handelt sich um eine geneigte orthographische Projektion einer bereits projizierten Basis-Karte, in diesem Fall in UTM zone 40. PROJ.4 bietet keine Möglichkeit, dies zu berechnen, so dass es etwas Trickserei erfordert, dies anständig in Openlayers darzustellen. OSM2World demonstriert das für die Web-Mercator-Projektion, hier ist es mit proj4js und einer zusätzlichen Transformation per Hand umgesetzt.
Die Beschriftung bildet ein weiteres Problem, technisch wird diese genau wie bei der normalen 2d-Karte aufgesetzt und da die Höhenunterschiede recht gering sind, klappt dies auch ganz gut. Die verzerrte Geometrie des projizierten Koordinatensystems verursacht jedoch ein paar Probleme. Die Meeresengen zum Beispiel sind in OpenStreetMap in den meisten Fällen als Punkte erfasst, was es zunächst notwendig macht, ihre Richtung zu ermitteln. Das klappt im Grunde immer recht gut, man sollte dies jedoch im ursprünglichen, wenig verzerrten Koordinatensystem tun, nicht im geneigten Darstellungsraum der 3d-Ansicht. Gleichzeitig muss aber natürlich der reduzierte Platz für die Beschriftungen berücksichtigt werden und die Platzierung der Schriftzüge entsprechend anders erfolgen. An ein paar Stellen sind die Beschriftungen aufgrund dieser Schwierigkeiten ein wenig falsch positioniert.
Zusätzlich habe ich auch die Kacheln der normalen 2d-Karte von Franz-Josef-Land aktualisiert. Die Gewässer sind jetzt ordentlich generalisiert und ich habe die Beschriftung der Höhenlinien bei den hohen Zoomstufen verbessert.
Eigentlich sieht das Ganze bei höherer Darstellungsauflösung deutlich besser aus, wie man am folgenden Beispiel sehen kann.
