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The Musaicum East Asia

5. November 2025
von chris
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Das Musaicum Ostasien

Ich freue mich, die jüngste Erweiterung meines Musaicum-Satellitenbildmosaiks vorstellen zu können.

Die Musaicum-Bilder sind eine Serie regionaler Satellitenbild-Zusammenstellungen auf Grundlage von Sentinel-2-Daten, welche ich 2023 begonnen habe und welche nach hohen Qualitäts-Standards produziert werden. Sie bieten eine unübertroffene Qualität in der farbigen Abbildung der Erdoberfläche in diesem Auflösungs-Bereich (10m) mit einem hohen Grad an farblicher Konsistenz bei außergewöhnlich geringem Wolkenanteil.

Nach dem ersten Mosaik von Europa und den nachfolgenden Bildern von Westasien und den Vereinigten Staaten sowie verschiedenen kleineren Bildern von Inseln ist dies das vierte große Bild. Und es ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes.

Das Musaicum Ostasien

Das Musaicum Ostasien

Erstens bereitet die Region spezifische technische Herausforderungen, die in den zuvor abgedeckten Regionen nicht vorhanden waren. Kein Teil Ostasiens stellt aufgrund von Wolken eine grundsätzliche Schwierigkeit bei der Bildzusammenstellung dar. Für den größten Teil des Gebiets ist es sogar ausgesprochen einfach, wolkenfreie Bilder zu finden. In vielen Teilen sind diese Bilder jedoch außerhalb der Vegetationsperiode aufgenommen und weit entfernt vom Vegetationsmaximum und Schneeminimum, die ich darstellen möchte. Das Vegetationsmaximum während des Sommers ist in weiten Teilen aufgrund des Einflusses des Sommermonsuns von einer sehr hohen Wolkenhäufigkeit geprägt. Aus dem gleichen Grund gibt es in vielen Bergregionen Chinas zwei Schneeminima (eines im Sommer und ein zweites nach dem Ende der Monsunzeit).

Infolgedessen ist das Volumen der brauchbaren Sentinel-2-Bilder in den schwierigsten Gebieten im östlichen Himalaya zu gering, um eine präzise Darstellung des Vegetationsmaximums und des Schneeminimums zu ermöglichen. Selbst bei der Green Marble (welche viele hundert Quellbilder verwendet) ist dies eine Herausforderung.

Daher müssen zwangsläufig auch Bilder außerhalb der Saison verwendet werden (entweder zu früh und daher mit saisonalem Schnee oder zu spät und daher mit zu wenig Vegetation). Das Ausmaß dieser nicht idealen Auswahl an Quelldaten ist jedoch weitaus geringer als bei konkurrierenden Bildprodukten anderer Anbieter. Fazit: Dieses neue Mosaik ist vermutlich die konsistenteste Darstellung dieses Gebiets, die Sie je gesehen haben, und vermittelt Ihnen einen einzigartigen Eindruck von der Verteilung der Vegetation und des permanenten Schnees und Eises.

Der östliche Himalaya mit der Tsangpo-Schlucht im Musaicum Ostasien

Der östliche Himalaya mit der Tsangpo-Schlucht im Musaicum Ostasien

Eine weitere regionale Herausforderung besteht darin, dass sich die Landwirtschaft in der Region stark auf den Reisanbau konzentriert. Und Reisfelder ändern während der Wachstumsperiode recht schnell ihre Farbe. Dies erschwert die Zusammenstellung eines konsistenten Bildes der landwirtschaftlichen Flächen.

Harbin, Nordostchina im Musaicum Ostasien

Harbin, Nordostchina im Musaicum Ostasien

Honghe Hani-Reisterrassen, Yunnan, China im Musaicum Ostasien

Honghe Hani-Reisterrassen, Yunnan, China im Musaicum Ostasien

Der zweite Aspekt, der dieses Mosaik so besonders macht, ist die große Vielfalt der Region in Bezug auf Landformen, Klima und Vegetation, aber auch in Bezug auf die Humangeografie. Die Region zeichnet sich durch die höchsten Berge der Erde, ausgedehnte Hochgebirgsregionen und steile Schluchten, aber auch durch Wüsten und Steppen, eine große Vielfalt an Wäldern sowohl auf dem Festland als auch auf den Inseln und Landwirtschaft in vielen Klimazonen aus.

Südchinesischer Karst in der Nähe von Jingxi, Guangxi, China, im Musaicum Ostasien

Südchinesischer Karst in der Nähe von Jingxi, Guangxi, China, im Musaicum Ostasien

Badain-Jaran-Wüste, Nordchina, im Musaicum Ostasien

Badain-Jaran-Wüste, Nordchina, im Musaicum Ostasien

Yuan-Fluss-Aue in der Nähe von Yuanjiang, China, im Musaicum Ostasien

Yuan-Fluss-Aue in der Nähe von Yuanjiang, China, im Musaicum Ostasien

Xuelian Feng, Tian Shan, Xinjiang, China im Musaicum Ostasien

Xuelian Feng, Tian Shan, Xinjiang, China im Musaicum Ostasien

Die Kontraste in der Humangeographie lassen sich am besten anhand der innerkoreanischen Grenze veranschaulichen, die auf Musaicum Ostasien gut zu sehen ist.

Nord-/Südkoreanische Grenze im Musaicum Ostasien

Nord-/Südkoreanische Grenze im Musaicum Ostasien

Und schließlich ist der dritte Aspekt, der dieses Mosaik für mich zu etwas Besonderem gemacht hat, dass ich dabei viel über die Geografie der Region, insbesondere Chinas, gelernt habe. Die chinesische Geografie wird in der westlichen Bildung historisch gesehen sehr vernachlässigt. Die bedeutendsten weißen Flecken im westlichen Wissen über den Planeten zu Beginn des 20. Jahrhunderts außerhalb der Polarregionen befanden sich in China. Und ein großer Teil unseres Wissens und der traditionellen geografischen Bildung im Westen über China geht immer noch auf die lückenhaften Erkenntnisse zurück, die durch die europäische Erforschung der Region im 19. und frühen 20. Jahrhundert gewonnen wurden. Ein zuverlässiges, konsistentes und repräsentatives Farbbild des gesamten Landes kann enorm dazu beitragen, es besser zu verstehen.

Weitere Informationen und eine Vielzahl von Beispielen finden Sie auf der Produktseite des neuen Mosaiks.

Aso-Caldera, Kyushu, Japan

Aso-Caldera, Kyushu, Japan

Gwangyang-Stahlwerk, Südkorea

Gwangyang-Stahlwerk, Südkorea (größtes Stahlwerk der Welt)

Bergbaugebiet Bayan Obo, Innere Mongolei, China

Bergbaugebiet Bayan Obo, Innere Mongolei, China (die größte Lagerstätte seltener Erden weltweit)

Yulong Xueshan und Tigersprung-Schlucht, Yunnan, China

Yulong Xueshan und Tigersprung-Schlucht, Yunnan, China

Zentrum von Peking, China

Zentrum von Peking, China

17. September 2025
von chris
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Wer sind die Mitglieder der OpenStreetMap Foundation?

Deutsche Version auf Grundlage einer automatischen Übersetzung mit deepl.

Dieser Blogbeitrag handelt nicht von dem, was Sie vielleicht aufgrund des Titels vermuten würden. Ich werde nicht die Struktur der formellen Mitgliedschaft der OSMF mit ihren (nach den neuesten Zahlen) 2696 Mitgliedern analysieren.

Ich möchte hier vielmehr das Thema aus der Perspektive der Organisationssoziologie diskutieren. Unter der Prämisse, dass die OpenStreetMap Foundation eine Organisation ist (was sie ganz offensichtlich ist – obwohl ich später noch kurz auf die Möglichkeit eingehen werde, dass dies nicht der Fall ist), ist einer der grundlegenden Aspekte einer Organisation, dass sie Mitglieder hat. Mitglieder einer Organisation sind in der Regel Personen, die

  • sich nachhaltig an der organisierten und geplanten Verfolgung der Ziele der Organisation beteiligen.
  • dabei die formellen und informellen Regeln der Organisation befolgen.

Eine klare Unterscheidung zwischen Mitgliedern und Nichtmitgliedern ist ein ziemlich grundlegender Aspekt dafür, dass eine Organisation auch wirklich eine Organisation ist.

Nun hat die OSMF – wie erwähnt – eine formelle Mitgliedschaft, wie es das britische Recht vorschreibt. Was ich hier in Frage stellen möchte, ist, dass diese Mitgliedschaft tatsächlich die Mitglieder der Organisation in einem funktionalen, soziologischen Sinne ausmacht.

Denn es gibt heutzutage kaum noch Anzeichen dafür, dass die formellen Mitglieder der OSMF stärker in die Arbeit der OSMF eingebunden sind als die OSM-Community im Allgemeinen. Und es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass sich die formellen Mitglieder in irgendeiner Weise an die formellen und informellen Regeln der OSMF gebunden fühlen.

Das war nicht immer so. In den Anfängen der OSMF (vor 5 bis 10 Jahren) waren die formellen Mitglieder viel stärker in die Organisation eingebunden. Es gab häufige offene Diskussionen über OSMF-Angelegenheiten wie die Entwicklung von Richtlinien auf der Mailingliste osmf-talk und in offenen Community-Kanälen – was heute fast vollständig verschwunden ist. Was die Beteiligung der formellen Mitglieder an formellen Prozessen angeht, ist dieser Abwärtstrend auch bei der Beteiligung an den Vorstandswahlen deutlich zu erkennen.

Entwicklung der Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder bei Vorstandswahlen (blau gestrichelt), der Anzahl der Stimmen (blau) und der relativen Beteiligung in Prozent (rot) an den OSMF-Vorstandswahlen.

Entwicklung der Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder bei Vorstandswahlen (blau gestrichelt), der Anzahl der Stimmen (blau) und der relativen Beteiligung in Prozent (rot) an den OSMF-Vorstandswahlen.

Aber wenn die formellen Mitglieder der OSMF nicht mehr die Mitglieder der Organisation sind, wer dann?

Die am besten definierte Gruppe von Personen, die als tatsächliche Mitglieder der Organisation angesehen werden können, sind diejenigen, die etwas längerfristig an der Arbeit der Organisation beteiligt sind. Dies sind im Wesentlichen

  • die Vorstandsmitglieder (von den formellen Mitgliedern für 2-6 Jahre gewählt)
  • die Mitglieder der Arbeitsgruppen (von den Arbeitsgruppen selbst rekrutiert)
  • die Mitglieder von ernannten Gremien/Positionen wie Vorstandsausschüssen oder anderen Gremien/Ausschüssen (in den meisten Fällen de facto lebenslange Ernennungen durch den Vorstand)
  • die Angestellten und langfristigen/wiederkehrenden freien Mitarbeiter der OSMF

Ist es sinnvoll, diese (und nur diese) als Mitglieder der OSMF zu betrachten und nicht die formellen Mitglieder? Meiner Meinung nach ja. Manche mögen dies als sinnlose akademische Unterscheidung betrachten, aber für mich hat dieses Umdenken hinsichtlich der Struktur der OSMF viel deutlicher gemacht, warum bestimmte Dinge in der OSMF so funktionieren, wie sie funktionieren.

Mein Eindruck ist, dass die Entwicklung hin zu dieser enger definierten De-facto-Mitgliedschaft der OSMF mit einer erheblichen Schwächung des De-facto-Einflusses des Vorstands auf die Organisation einhergeht. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass der Vorstand in den letzten Jahren ziemlich dysfunktional war und nicht in der Lage war, sinnvolle Entscheidungen zu treffen und verbindliche strategische Leitlinien für die Organisation zu entwickeln. Zum Teil liegt dies aber auch daran, dass der Vorstand innerhalb der De-facto-Mitgliedschaft nur geringe Legitimität besitzt, da er von den formellen Mitgliedern gewählt wird, die überwiegend De-facto-Außenstehende der Organisation sind und bei der Auswahl der De-facto-Mitglieder kein Mitspracherecht hatten.

Gleichzeitig scheint der OSMF-Vorstand zunehmend zögerlich zu sein, Fachwissen bei den formellen Mitgliedern und der weiteren OSM-Community einzuholen und diese zu konsultieren, wahrscheinlich entweder weil er der Meinung ist, dass dies eine Geringschätzung für die de facto-Mitglieder (die er größtenteils rekrutiert hat) wäre und ihn und die Organisation schwach erscheinen lassen würde, oder weil er selbst diese Personen im Wesentlichen als Außenstehende der Organisation betrachtet.

Wenn sich dieser Trend fortsetzt (und ich sehe kaum Gründe, warum dies nicht der Fall sein sollte), bedeutet dies wahrscheinlich, dass sich die tatsächliche Macht innerhalb der OSMF zunehmend auf Einzelpersonen oder informelle Interessengruppen innerhalb der skizzierten tatsächlichen Mitgliedschaft verlagern wird. Letztendlich ist es wahrscheinlich, dass der Vorstand selbst in gewisser Weise zu einem Außenseiter innerhalb der Organisation wird – formal zwar die Kontrolle ausübend (und insbesondere auch die Verantwortung tragend), de facto jedoch in allem, was er tut, von den wahren Insidern der Organisation abhängig.

Eine andere, radikalere Sichtweise wäre, dass die OSMF gar keine Organisation ist, sondern ein Projekt, in dem unabhängige Akteure lose zusammenarbeiten, um ihre jeweiligen Ziele zu verfolgen. Die formale Struktur der OSMF mit formeller Mitgliedschaft und Vorstand wäre dann nur eine Fassade dafür. Ich halte dies jedoch nicht für ein geeignetes Modell. Nicht weil ich innerhalb der OSMF insgesamt ein hohes Maß an organisierter Verfolgung klarer Ziele sehe, sondern wegen der recht ausgeprägten Organisationskultur innerhalb der OSMF, die ich auch in der Vergangenheit kritisiert habe. Die Träger dieser Kultur sind jedoch nicht die formellen Mitglieder (die viel vielfältiger sind) – was ebenfalls meine Empfehlung stützt, die faktische Mitgliedschaft wie skizziert neu zu definieren.

Ich glaube nicht, dass sich aus dieser Sichtweise auf die OpenStreetMap Foundation zwangsläufig bestimmte Schlussfolgerungen ableiten lassen. Aber – wie bereits oben angedeutet – denke ich, dass diese Betrachtungsweise der OSMF sehr dabei hilft, die sozialen Dynamiken innerhalb der Organisation und zwischen ihr und der größeren OSM-Community zu verstehen.

23. Juli 2025
von chris
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Neue Kartenebenen auf osm.org

Deutsche Version auf Grundlage einer Übersetzung mit deepl.

Die OSMF hat kürzlich die Auswahl an Kartenebenen auf der OpenStreetMap-Website erweitert. Da jedoch keines der Kartendesigns der beiden neuen Ebenen in meiner letztjährigen Übersicht über den Stand des Kartendesigns in OpenStreetMap behandelt wurde, halte ich es für notwendig, meinen Lesern diesbezüglich etwas Hintergrundwissen zu vermitteln. Die Ankündigung der OSMF in ihrem postfaktischen US-PR-Stil ist in dieser Hinsicht wenig hilfreich.

Hier eine tabellarische Darstellung der aktuellen Kartenebenen:

MKartenebenen auf osm.org mit dem Status von Ende Juli 2025

Kartenebenen auf osm.org mit dem Status von Ende Juli 2025

Fußnoten:

  1. Die aktive Entwicklung des Humanitarian-Stils ist beendet, der Stil ist nun archiviert.
  2. Maptiler verwendet bei niedrigen Zoomstufen (bis zu z6) Nicht-OSM-Daten (Natural Earth) für die physische Geografie (Küstenlinien, Gewässer, Gletscher) – diese basieren größtenteils auf mehr als 50 Jahre alten Informationen.

Einige Erläuterungen zu den Spalten:

  • OSM Website label ist das Label, das auf der OSM-Website für die betreffende Kartenebene verwendet wird.
  • Style ist der tatsächliche Name des Stils, der zur Erstellung der Karte verwendet wird. Hinweis: Bei clientseitig gerenderten Karten hat der Stil nur begrenzten Einfluss auf die Darstellung der Karte – wie bereits zuvor erläutert.
  • Commercial/Community – gibt an, ob der Kartenstil kommerziell entwickelt wurde oder ob seine Entwicklung durch Freiwillige in einem Community-Projekt erfolgt ist. Grundsätzlich handelt es sich hierbei nicht um eine strikte Zweiteilung – es gibt beispielsweise auch eine ganze Reihe von Kartenstilen, die von einzelnen Designern ohne kommerziellen Hintergrund entwickelt wurden. Für die Kartenebenen auf der OSM-Website funktioniert diese Zweiteilung jedoch – diese gehören alle eindeutig zu einer der beiden Kategorien.
  • Open Source – gibt an, ob die Stildefinition vollständig für andere unter einer offenen Lizenz verfügbar ist.
  • Hosting – gibt an, wer das Hosting der serverseitigen Infrastruktur dieser Kartenebene übernimmt.
  • Data Update Frequency – gibt an, wie oft die angezeigten Daten aktualisiert werden, gegebenenfalls getrennt für niedrige/hohe Zoomstufen.
  • Tech Stack – gibt den Software-Stack hinter der Kartenebene an. CartoCSS+Mapnik bedeutet, dass der Kartenstil in CartoCSS geschrieben ist (in der Regel zur Verarbeitung durch Carto in Mapnik XML) und mit Mapnik gerendert wird. Maplibre bedeutet, dass der Stil in Maplibre JSON (oder einer YAML-Darstellung derselben Datenstruktur) geschrieben ist.

Über die Informationen in der Tabelle hinaus ist natürlich noch zu beachten, dass es sich bei drei Ebenen um Spezialkarten (öffentlicher Nahverkehr, Radfahren) handelt, während die übrigen Ebenen als allgemeine Karten ohne engen thematischen Fokus klassifiziert werden können.

Ich möchte in diesem Beitrag weder auf die neu hinzugefügten Ebenen noch auf die gesamte Auswahl der vorgestellten Ebenen näher eingehen. Aber ich denke, es ist klar, warum keiner der neu hinzugefügten Stile in meiner Analyse des Zustands des Kartendesigns in OpenStreetMap im letzten Jahr erwähnt wurde – einer davon ist einer der unzähligen einfachen kommerziellen Google/Mapbox-Lookalikes, die ich dort beiläufig erwähnt habe. Einer, der natürlich Open Source ist, aber ansonsten nicht wirklich bemerkenswert.

Der andere ist einer der OSM-Carto-Lookalikes, die versuchen, das Design von OSM-Carto in gewisser Weise zu imitieren. Auch diese habe ich letztes Jahr beiläufig erwähnt. Bemerkenswert ist hier zusätzlich, was ich in der Fußnote oben erwähnt habe – dass hier sehr minderwertige Nicht-OSM-Daten bei z0-z6 verwendet werden.

Was die Entwicklung des Kartendesigns in der OSM-Community angeht, gibt es hier also nichts wirklich Neues. Dennoch wird es interessant sein zu beobachten, wie sich dies weiterentwickelt. Es ist mittlerweile sehr deutlich, dass innerhalb der OSMF ein breiter (wenn auch öffentlich nicht ausdrücklich artikulierter) Konsens darüber besteht, OSM-Carto abschaffen zu wollen. Es gibt jedoch auch ganz klar keine Strategie, wie dies erreicht werden soll.

In gewisser Weise ist die Situation beim Kartendesign in der OpenStreetMap-Community das Gegenteil von der Situation bei verschiedenen Kernsoftwareprojekten, die ich kürzlich in einem Beitrag angesprochen habe. Bei diesen scheint das vorherrschende Interesse innerhalb der OSMF konservativer Natur zu sein – den Status quo zu erhalten und bei Bedarf (mit Geld und personellen Ressourcen) zu investieren, um sicherzustellen, dass die alten Tools zumindest kurzfristig weiter funktionsfähig bleiben. Beim Kartendesign scheint das vorherrschende Interesse darin zu bestehen, den Status quo abzuschaffen, ohne dass klar ist, was ihn ersetzen soll.

Der Hauptvorteil für die OSM-Community besteht derzeit darin, dass sie nun über eine leicht zugängliche Schnittstelle verfügt, um klassische serverseitig gerenderte Karten und clientseitig gerenderte Karten direkt zu vergleichen. Dies wird wahrscheinlich in gewissem Maße das Bewusstsein für die Auswirkungen der verlustbehafteten Datenkomprimierung schärfen, die allen clientseitig gerenderten Kachelkarten innewohnt. Wenn das zu einer mehr faktenbasierten Betrachtung der technischen Seite der Produktion von Karten führt, dann ist dies sicher ein Fortschritt.

Update: Tippfehler in der Tabelle korrigiert (Maptiler -> MapTiler OMT)

Musaicum Macaronesia - Canary Islands Detail

10. Juli 2025
von chris
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Weitere Bilder von Atlantik-Inseln

Nachdem ich im Mai die Inseln der Europäischen Arktis vorgestellt habe, erweitere ich nun die Abdeckung der Musaicum-Satellitenbilder auf die anderen größeren Inseln und Inselgruppen des Atlantischen Ozeans.

Die Musaicum-Bilder sind eine Serie regionaler Satellitenbild-Zusammenstellungen auf Grundlage von Sentinel-2-Daten, welche ich 2023 begonnen habe und welche nach hohen Qualitäts-Standards produziert werden. Sie bieten eine unübertroffene Qualität in der farbigen Abbildung der Erdoberfläche in diesem Auflösungs-Bereich (10m) mit einem hohen Grad an farblicher Konsistenz bei außergewöhnlich geringem Wolkenanteil.

Die neu verfügbaren Daten umfassen Makaronesien (d. h. die Azoren, die Kanarischen Inseln, Madeira und Cabo Verde) und die abgelegenen Inseln des südlichen Atlantiks (St. Helena, Ascension, Tristan da Cunha, die Falklandinseln, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln).

Musaicum Makaronesien - Azoren

Musaicum Makaronesien – Azoren

Musaicum Makaronesien - Cabo Verde

Musaicum Makaronesien – Cabo Verde

Musaicum Südatlantik-Inseln - Falklandinseln

Musaicum Südatlantik-Inseln – Falklandinseln

Musaicum Südatlantik-Inseln - Südgeorgien

Musaicum Südatlantik-Inseln – Südgeorgien

Sie haben vielleicht bemerkt, dass die Bouvet-Insel fehlt. Das liegt daran, dass Sentinel-2-Aufnahmen erst seit Kurzem diese abgelegene Insel routinemäßig erfassen. Daher sind noch nicht genügend Daten von guter Qualität verfügbar, um ein Bild von besserer Qualität als mein älteres Landsat-basiertes Mosaik zu erstellen. Deshalb habe ich beschlossen, diese Insel noch nicht einzubeziehen.

Musaicum Südatlantik-Inseln - Südgeorgien Detail

Musaicum Südatlantik-Inseln – Südgeorgien Detail

Wie üblich finden sich weitere Informationen und Beispiele auf den Produktseiten – für Makaronesien und die Südatlantik-Inseln.

Musaicum Südatlantik-Inseln - Falklandinseln Detail

Musaicum Südatlantik-Inseln – Falklandinseln Detail

Musaicum Makaronesien - Kanarische Inseln Detail

Musaicum Makaronesien – Kanarische Inseln Detail

Summer clouds over Freiburg

22. Juni 2025
von chris
7 Kommentare

Das OpenStreetMap-Sommergewitter

Deutsche Version auf Grundlage einer Übersetzung mit deepl.

In diesen Tagen beginnt der Sommer auf der Nordhalbkugel – und damit kommt in vielen Teilen Europas und Nordamerikas die Zeit der häufigen Gewitter.

In OpenStreetMap braut sich derzeit eine andere Art von Sturm zusammen, der eher sozialer Natur ist und für viele Außenstehende wahrscheinlich nur schwer zu verstehen und zu interpretieren ist, und der auch ein paar Themen berührt, über die ich kürzlich geschrieben habe.

Der Streit/Konflikt, von dem ich spreche, dreht sich um das technische System hinter der OpenStreetMap-Hauptwebsite, aber er weitet sich auf die Frage der Verwaltung von Gemeinschaftsprojekten in OpenStreetMap im Allgemeinen und die Frage des Generationenwechsels aus, über die ich kürzlich ebenfalls geschrieben habe.

Teile dieser Diskussionen finden Sie auf:

Es gibt noch einen weiteren Kontext, der in diesem Zusammenhang sehr nützlich ist, nämlich dass die OpenStreetMap Foundation vor kurzem das wirtschaftlich größte extern finanzierte Projekt in ihrer Geschichte gestartet hat, welches in direktem Zusammenhang mit der OpenStreetMap-Website steht. Die OSMF war und ist ziemlich undurchsichtig, was die Details dieses Projekts angeht – wir kennen nur die sehr begrenzte öffentliche Kommunikation, die von der OSMF gemacht wurde. Es sind keine Einzelheiten zu den Vertragsbedingungen bekannt, unter denen das Geld an das OSMF fließt. Was wir wissen, ist, dass sich das finanzielle Gesamtvolumen dieses Projekts auf 384k beläuft.

Parallel dazu nimmt die EWG in diesen Tagen Einreichungen für ihr Microgrant-Programm entgegen, dessen maximales Volumen pro Projekt angekündigt bei 6k liegt. Einer der obigen Links führt zur Diskussion über eine der Einreichungen für dieses Programm.

Über die Details dieser beiden finanziellen Unterfangen – und die problematischen Auswirkungen dieser Art von Geldausgaben auf intrinsisch motivierte Freiwillige in der OSM-Gemeinschaft – könnte man viel diskutieren, aber das ist heute nicht mein Thema. Die erwähnten wirtschaftlichen Entwicklungen sind der Hauptgrund, warum sich diese Diskussionen gerade jetzt entwickeln und warum sie sich um die OpenStreetMap-Website drehen. Und da sind natürlich auch die unterschiedlichen Interessen, die verschiedene Teile der OSMF in diesem Zusammenhang verfolgen. Worauf ich mich hier jedoch konzentrieren möchte, sind eher die zugrundeliegenden Probleme hinter den genannten Diskussionen.

Der Punkt, den ich hier hauptsächlich ansprechen möchte, ist, dass dies genau die Art von Generationswechselproblemen veranschaulicht, die ich kürzlich diskutiert habe. Wie jede andere Gemeinschaft muss auch die OSM-Gemeinschaft einen Generationswechsel bewältigen, um langfristig zu funktionieren. Und dazu muss sie ein Gleichgewicht finden zwischen dem Raum und den Ressourcen für neue Generationen von Gemeinschaftsmitgliedern, damit diese sich über den Horizont der vorherigen Generationen hinaus entwickeln können, und – gleichzeitig – der Erhaltung und Wertschätzung der Weisheit und Erfahrung der älteren und erfahreneren Gemeinschaftsmitglieder.

Normalerweise würde dieser Prozess in der größeren, intrinsisch motivierten OSM-Gemeinschaft vor allem dadurch ermöglicht, dass verschiedene Projekte parallel existieren (man denke an verschiedene Editoren für die Bearbeitung von OSM-Daten, verschiedene QS-Tools, verschiedene Kartenstile), die von verschiedenen Generationen von Gemeinschaftsmitgliedern kontrolliert werden, die sich gegenseitig respektieren und unterstützen und auf diese Weise einen reibungslosen Wissenstransfer und eine faire Verteilung der Ressourcen zwischen den verschiedenen Generationen gewährleisten.

Dieser Vorgang wird bereits empfindlich gestört, wenn man eine beträchtliche Menge an extrinsischer Motivation (d. h. Geld oder sogar das vage Versprechen auf Geld) hinzufügt. Darüber hinaus sprechen wir hier über die Teile des OSM-Ökosystems, in denen – entweder von Natur aus oder durch entsprechende Entscheidungen – nicht mehrere unabhängige Projekte parallel existieren, sondern in denen ein Monopol besteht – oder zumindest eine massive Marktkonzentration und ein sehr kleines Oligopol.

Und die meisten dieser Fälle stehen irgendwie unter der Schirmherrschaft der OSMF. Auch wenn die Projekte formal unabhängig sind, ist es die OSMF, die de facto genau ein Projekt unterstützt und für ihre Zwecke auswählt. Ob das eine bewusste Entscheidung war oder ob sich die Dinge einfach so ergeben haben, spielt keine Rolle.

Es wäre also die Aufgabe des OSMF, den Generationswechsel in diesen Fällen zu erleichtern. Aber das ist natürlich nicht wirklich realistisch, da die OSMF bereits massiv mit dem Generationswechsel in ihrer eigenen Organisationsstruktur kämpft.

Was kann die OSM-Gemeinschaft hier tun? Versuchen, aus eigener Initiative eine Vielfalt an Methoden und Werkzeugen zu schaffen. Und das geschieht natürlich bis zu einem gewissen Grad mit der Website (siehe auch hier). Aber ein echter Generationswechsel wird trotzdem schwierig sein, weil die erwähnte Balance schwer zu erreichen ist, wenn die OSMF fest am bestehenden Monopol festhält, ohne dass eine strategische Vision kommuniziert wird, wie sich das langfristig entwickeln soll. Und auch, weil diese alternativen Projekte eher das primäre Ziel haben könnten, das bestehende Website-Projekt zu verdrängen, anstatt als Instrument zur Erleichterung des Generationswechsels zu dienen.

Da die OSMF ihrer Verantwortung hier nicht gerecht wird, liegt es in erster Linie an den alten Hasen in den verschiedenen Projekten, die das Privileg und die Last haben, Schlüsselrollen im OSMF-Portfolio zu spielen, die Bedingungen zu schaffen, unter denen ein echter Generationswechsel stattfinden kann. Versucht, diejenigen zu unterstützen, die von Euch lernen wollen und müssen, vor allem, wenn sie dies mit anderen Ansätzen tun wollen als Ihr selbst. Versucht, eine Vielfalt der Methoden und Instrumente zu begrüßen, und seht Neuankömmlinge nicht in erster Linie als Konkurrenz. Ihr sollten die jüngere Generation als Partner in den Bemühungen sehen, OpenStreetMap langfristig voranzubringen. Erwartet nicht, dass die jüngeren Leute für Euch arbeiten oder Euren Vorstellungen entsprechen, wie die Dinge zu tun sind. Und denkt daran, dass es bei der Bildung jüngerer Menschen nicht nur darum geht, Euer Wissen und Eure Erfahrung weiterzugeben und sie in der praktischen Arbeit zu befähigen, sondern auch darum, Ideen von Qualität und Exzellenz zu teilen.

Aber die Initiative muss letztlich von der aufstrebenden jungen Generation ausgehen, um auf die alten Hasen zuzugehen, die die etablierten Projekte leiten. Ihr solltet sie als Träger von Wissen und Erfahrung sehen, von denen Ihr viel lernen könnt, und nicht als Hindernisse auf dem Weg zu Euren individuellen Zielen. Ihr seid auf sie angewiesen, um die Zukunft von OpenStreetMap erfolgreich zu gestalten, genauso wie sie auf Euch angewiesen sind. Erwartet nicht, dass Euch die Dinge auf dem Silbertablett serviert werden. Wenn Ihr neue Wege gehen und neue Ideen verfolgen wollt, müsst Ihr bereit sein, die notwendige Vorarbeit zu leisten. Ihr könnt von der älteren Generation erwarten, dass sie ihre Weisheit und Erfahrung mit Euch teilt, aber nicht, dass sie Euch die Arbeit abnimmt.

Und schließlich an beide Seiten: Achtet auf den wirtschaftlichen Kontext. Wenn Ihr im Rahmen Eurer OSM-bezogenen Arbeit in irgendeiner Weise bezahlt werdet oder wenn Ihr eine berufliche Karriere im Zusammenhang mit OpenStreetMap anstrebt, muss Eure Interaktion mit einem intrinsisch motivierten Freiwilligen diesen Unterschied berücksichtigen. Die OSMF behandelt dies als Nullsummenspiel und verteilt Geld nach dem Matthäus-Prinzip in der Hoffnung, einen einzigen klaren Marktführer zu haben, der durch wirtschaftliche Abhängigkeiten und persönliche Beziehungen an sie gebunden ist. Macht nicht den Fehler, euch auf dieses System einzulassen, selbst wenn Ihr für den Moment davon zu profitieren scheint.

Und das Wichtigste: Ich habe hier zwar einige Analysen darüber angestellt, warum die Dinge so sind, wie sie sind, und welche Ansätze praktikabel sein könnten, um die Notwendigkeit eines Generationswechsels unter diesen etwas ungünstigen Bedingungen zu bewältigen, aber ich habe natürlich nicht alle Antworten parat. Entwickelt Eure eigenen Gedanken zur Erleichterung des Generationswechsels und präsentieren und diskutiert diese Gedanken offen.

Ich möchte auch anerkennen, dass das OpenStreetMap-Website-Projekt darüber hinaus große Anstrengungen unternimmt, um einen Generationswechsel innerhalb des Projekts zu erleichtern. Das ist lobenswert. Aber es ist kein Ersatz dafür, neuen Generationen den Raum zu geben, völlig neue Ansätze innerhalb der gesamten Gemeinschaft selbständig zu erforschen und zu entwickeln.

Die andere Sache, die die OSM-Gemeinschaft tun kann und sollte, ist, ernsthaften Druck auf die OSMF auszuüben, damit sie – sozusagen – den Kopf aus dem Sand zieht und damit sie aufhört, das Problem zu ignorieren und anfängt, Verantwortung zu übernehmen. Und das bedeutet nicht, dass die OSMF anfängt, die Leute herumzukommandieren oder die unabhängigen Projekte einfach loszuwerden (was die Richtung zu sein scheint, in die sich die Dinge derzeit bewegen – entweder indem bestehende Projekte abhängiger werden oder indem sie durch Projekte ersetzt werden, die von Natur aus enger mit der OSMF verbunden sind). Es bedeutet, dass die OSMF anfangen sollte, strategisch zu denken, und dass sie anfangen sollte, Kompetenz und Erfahrung in der größeren Gemeinschaft zu schätzen und zu fördern, und nicht nur people whose work we know and enjoy. Niemand erwartet von der OSMF, dass sie hier tatsächlich Lösungen anbietet (das wäre auch ziemlich unrealistisch, siehe oben). Aber die Anerkennung der Verantwortung für die getroffenen Entscheidungen wäre ein wichtiger erster Schritt.

Und da sich einige das wahrscheinlich fragen werden: Ja, ich habe hier auch OSM-Carto im Sinn – obwohl das weder Software noch „core“ ist. Wie regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, habe ich in den letzten Jahren viel Zeit investiert, um proaktiv einen erheblichen Teil meiner Erfahrung im Kartendesign weiterzugeben. Und ich habe seit vielen Jahren immer wieder dazu aufgerufen, echte Alternativen zu OSM-Carto zu entwickeln mit vergleichbaren Zielen und Ambitionen, und Menschen ermutigt, solche Projekte zu starten. Aber, wie ich auch in der Vergangenheit diskutiert habe, sind Talent und Erfahrung nur ein Faktor, der darüber entscheidet, ob ein echter Generationswechsel im Bereich des Kartendesigns möglich ist – der andere ist die Verfügbarkeit von geeigneten Werkzeugen und ein unterstützendes soziales Umfeld für die Designarbeit.

At the waterline - depiction of coastal constructions and harbour features

29. Mai 2025
von chris
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An der Wasserlinie – Darstellung von Küsten-Konstruktionen und Strukturen in Häfen

OpenStreetMap hat – trotz seines britischen Ursprungs – keinen sehr starken maritimen Schwerpunkt. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Mapper in OpenStreetMap in einer Küstenregion lebt. Und selbst für diejenigen, die in einer Küstenstadt leben, steht dieser Aspekt nur selten im Mittelpunkt des täglichen Lebens.

Infolgedessen ist die Erfassung menschlicher Infrastruktur mit Bezug zur Küste in OSM relativ unterentwickelt. Und viele der Tags, die im Laufe der Zeit erfunden und etabliert wurden, werden von den Datennutzern nicht in großem Umfang interpretiert – und wenn doch, dann oft auf recht undifferenzierte Weise.

Über physische Geographie an der Küste in OpenStreetMap habe ich schon ausführlich geschrieben – ebenso wie über ihre Darstellung in Karten. In einem neuen Blog-Beitrag in englischer Sprache befasse ich mich nun mit der Karten-Darstellung von menschengemachten Strukturen an der Küste.

The different designs of coastal structures introduced here in context at z19

deutsch The Musaicum European Arctic Islands

24. Mai 2025
von chris
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Das Musaicum „Inseln der Europäischen Arktis“

Ich freue mich, ankündigen zu können, dass erneut eine Erweiterung meines Musaicum-Satellitenbildmosaiks verfügbar ist.

Die Musaicum-Bilder sind eine Serie regionaler Satellitenbild-Zusammenstellungen auf Grundlage von Sentinel-2-Daten, welche ich 2023 begonnen habe und welche nach hohen Qualitäts-Standards produziert werden. Sie bieten eine unübertroffene Qualität in der farbigen Abbildung der Erdoberfläche in diesem Auflösungs-Bereich (10m) mit einem hohen Grad an farblicher Konsistenz bei außergewöhnlich geringem Wolkenanteil.

Das neue regionale Mosaik deckt die Inseln der Europäischen Arktis ab. Das bedeutet Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Nowaja Semlja. Bezogen auf die abgedeckte Fläche ist dies das kleinste der bisher veröffentlichten Musaicum-Bilder – aber auch eines der interessantesten.

Spitzbergen auf dem Musaicum Inseln der Europäischen Arktis

Spitzbergen auf dem Musaicum Inseln der Europäischen Arktis

Spitzbergen zum Beispiel ist eine der farbenprächtigsten Regionen der Erde, dank einer äußerst vielfältigen Geologie. Diese Gegend bringt mich auch zurück zu den frühesten lokalen Satellitenbildmosaiken, die ich in diesem Blog vorgestellt habe:

In den letzten zehn Jahren hat sich in Bezug auf die verfügbaren Daten viel getan – wir haben jetzt um mehrere Größenordnungen mehr Daten zur Verfügung – und das in viel besserer Qualität. Während es 2013 kaum möglich war, eine vollständige wolkenfreie Abdeckung von Franz-Josef-Land grob beim Schneeminimum zusammenzustellen – und dazu musste man teils auf Daten aus den 1980er Jahren zurückgreifen, basiert das neue Mosaik fast vollständig auf Daten aus nur drei Jahren.

Franz-Josef-Land auf dem Musaicum Inseln der Europäischen Arktis

Franz-Josef-Land auf dem Musaicum Inseln der Europäischen Arktis

Die präzise Kompensation des Atmosphären-Einflusses ist in den hohen polaren Breiten immer noch ein großes Problem, und es ist erstaunlich, wie wenig Fortschritte die verfügbaren Techniken in den letzten zehn Jahren hier gemacht haben – und das, obwohl sich die Qualität der Rohbilder so stark verbessert hat. In den hohen polaren Breitengraden gibt es kaum geeignete Referenzflächen für die Kalibrierung der Atmosphären-Kompensation, und außerdem sind die Oberflächenfarben zeitlich sehr variabel. Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich aus dem niedrigen Sonnenstand während des spätsommerlichen Schneeminimums. Ein wesentlicher Teil der Entwicklungsarbeit, die in die neueste Version des Musaicum-Prozesses eingeflossen ist, bezieht sich auf die Bewältigung dieser Schwierigkeiten.

Es gibt noch Raum für Verbesserungen, aber ich kann ohne zu zögern sagen, dass dies mit hoher Wahrscheinlichkeit die konsistenteste Darstellung der Oberflächenfarbe dieser Region ist, die Sie bisher gesehen haben.

Nowaja Semlja auf dem Musaicum Inseln der Europäischen Arktis

Nowaja Semlja auf dem Musaicum Inseln der Europäischen Arktis

Eine Sache, die Ihnen vielleicht auffällt, ist die Diskrepanz in der Ozeanfarbe zwischen dem Musaicum-Bild und dem Ozeanhintergrund aus der Green Marble, die Sie an vielen der nicht vergletscherten Küsten (wie hier) beobachten können. Der Grund dafür ist, dass die Ozeanfarbe der Green Marble auf einem Durchschnitt aller Jahreszeiten mit offenem, eisfreiem Wasser basiert, während die Musaicum-Daten-Basis ausschließlich aus dem Spätsommer nahe dem Schneeminimum stammt. Während der Schneeschmelze, wenn das Meer bereits eisfrei ist, ist die Farbe des Wassers oft deutlich heller, da die Partikel vom Schmelzwasser ins Meer getragen werden, was die beobachtete Diskrepanz verursacht.

Nagurskoje-Basis, Alexandra-Land, Franz-Josef-Land

Nagurskoje-Basis, Alexandra-Land, Franz-Josef-Land

Weitere Informationen und Beispiele finden Sie auf der Produktseite des neuen Mosaiks.

Wenn – wie ich vermute, dass dies bei den meisten Lesern der Fall ist – die Inseln der Europäischen Arktis für Sie keine Region von großem praktischen Interesse sind: Es wird natürlich auch zusätzliche Musaicum-Bilder in anderen, dichter besiedelten Teilen der Welt geben. Wo das sein wird, hängt auch von Ihnen ab. Die Produktionsplanung richtet sich nach den Kundenbedürfnissen. Wenn Sie also ein Gebiet haben, für das Sie qualitativ hochwertige Bilder benötigen und wo noch keine Musaicum-Bilder verfügbar sind, sollten Sie sich mit mir in Verbindung setzen.

Holmstrom-Gletscher, Spitzbergen

Holmstrom-Gletscher, Spitzbergen

Bell-Insel, Franz-Josef-Land

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Matotschkinstraße, Nowaja Semlja

Matotschkinstraße, Nowaja Semlja

22. Mai 2025
von chris
4 Kommentare

Individualismus vs. Kollektivismus und Anarchie vs. Autorität in OpenStreetMap

Deutsche Version auf Grundlage einer automatischen Übersetzung mit deepl.

Ein interessanter Kommentar wurde kürzlich von dreamy, einem koreanischen OpenStreetMapper, zu kulturellen Unterschieden in OpenStreetMap veröffentlicht. Das Thema, wie verschiedene Kulturen in OSM zusammenarbeiten und welche Herausforderungen dies mit sich bringt, interessiert mich schon seit langem, so dass ich meine Leser auf diesen Kommentar hinweisen und einige meiner eigenen Gedanken dazu beitragen wollte.

Wir im kulturellen „Westen“ haben oft nur einen sehr begrenzten Einblick in „östliche“ (und auch „südliche“) Ansichten über OpenStreetMap, und wenn wir einen Einblick in diese Kulturen in OSM bekommen, dann oft durch Menschen, die weitgehend in eine westliche Kultur assimiliert sind – weil sie diejenigen sind, die oft am besten in westlichen Sprachen kommunizieren können.

Nebenbemerkung (und Empfehlung) für deutschsprachige Leser: Für mehr Hintergrundinformationen über das politische/kulturelle Konzept des „Westens“ kann ich einen aktuellen Podcast von Mick Klöcker empfehlen.

Wie Sie wahrscheinlich wissen, herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass „westliche“ Kulturen sich selbst als eher individualistisch betrachten, während „östliche“ Kulturen sich als eher kollektivistisch sehen. Der verlinkte Kommentar scheint dies im OSM-Kontext etwas anders zu formulieren, nämlich als „Anarchie“ vs. „Autorität“ (wobei Autorität nicht in erster Linie die Autorität einzelner Menschen, sondern von Werten und Ordnungsprinzipien ist) – wobei der de-facto-Zustand im Moment der von „Anarchie“ ist.

Ich sehe wesentliche Elemente der Anarchie in der Art und Weise, wie OSM heutzutage funktioniert, aber ich möchte behaupten, dass dies weniger etwas ist, das der Art und Weise, wie OSM im Kontext des kulturellen „Westens“ funktioniert, inhärent ist. Ein paar Beispiele:

  • Die grundlegenden Werte von OSM bilden einen ziemlich klaren Rahmen, der als Leitprinzip und Wertesystem dienen könnte, auch wenn sie heutzutage nicht mehr von großer praktischer Bedeutung sind. Die Frage ist eher, wie es dazu kam, dass diese Werte heute so wenig praktische Bedeutung haben (eine Diskussion findet sich hier).
  • Der Ursprung der konsensbasierten Entscheidungsfindung in westlichen Kulturen ist keineswegs mit Anarchie verbunden, sondern stammt aus stark kollektivistischen Gemeinschaften (wie der Quäkerbewegung und anderen religiösen Gemeinschaften).

Könnte es sein, dass die Anarchie, die man heutzutage in OSM weithin beobachten kann, eher mit den Schwierigkeiten der mehr individualistischen Teile der westlichen Kultur mit den inhärent kollektivistischen Aspekten von OSM zusammenhängt?

Was mich sehr interessieren würde, sind Ideen aus dem kulturellen „Osten“, wie man der Anarchie in OSM praktisch begegnen kann, ohne dass es zu einer Dominanz von Partikularinteressen statt zu Harmonie, einer allgemein nützlichen Ordnung, Mäßigung und kollektiver Verantwortung kommt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ein großer Prozentsatz der OSM-Gemeinschaftsmitglieder im Westen aufgewachsen ist, in Gesellschaften, in denen das individuelle Vorankommen weitgehend über das Gemeinwohl gestellt wird.

Panorama des Doms von Münster

30. März 2025
von chris
Keine Kommentare

FOSSGIS 2025 – Eindrücke

Die letzten paar Tage war ich nach vielen Jahren mal wieder auf der FOSSGIS-Konferenz. Und ich möchte hier ein paar Eindrücke zu verschiedenen Themen teilen.

Schloss Münster

Vortrag

Ich hab auf der Konferenz einen Vortrag zur Satellitenbild-Bearbeitung präsentiert. Die Aufzeichnung kann man beim CCC sehen.

Die Folien wird der Verein wohl auch zeitnah veröffentlichen.

Satellitenbild-Themen, die über halbwegs standardisierte Analytik (wir extrahieren irgendwelche semantischen Informationen aus dem Bild und arbeiten dann damit) hinaus gehen, sind auf der FOSSGIS immer recht exotisch. Ich hab deshalb versucht, das Ganze genügend allgemeinverständlich aufzuziehen, wodurch man dann in 20 Minuten natürlich auch nicht in die Tiefe gehen kann. Der Vortrag war vor Ort gut besucht, das meiste Feedback kam allerdings zunächst – bei der FOSSGIS durchaus erwartbar – zu den von mir angemerkten Lücken ind den Fähigkeiten von FOSS-Tools.

Interessant ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass in Gesprächen wie auch in verschiedenen anderen Vorträgen klar wurde, wie sehr die Finanzierung von FOSS-Entwicklung an kurzfristigen unmittelbaren Bedarfen orientiert ist und wie – gerade auch im Bereich von Grundlagen-Werkzeugen wie GDAL – strategische Investitionen praktisch kaum stattfinden. Ich hatte das im Kontext von OpenStreetMap in Bezug auf Kartengestaltung schon öfters angemerkt. Mir war jedoch bis jetzt nicht klar, wie weit verbreitet dieses Phänomen im Bereich FOSS generell ist. Aber das ist durchaus nachvollziehbar. Wenn zum Beispiel die Firma Esri in die Entwicklung von GDAL investiert, dann tut Sie es ja nicht, um Konkurrenz zu ihren eigenen Produkten aufzubauen. Das Ziel dürfte viel mehr das selbe sein wie bei anderen Sponsoren: günstig recht kurzfristige unmittelbare Bedarfe für die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu decken.

Vor dem Hintergrund ist meine Idee, dass es hier vielleicht Potential für eine wirtschaftlich tragfähige Zusammenarbeit zwischen Methoden-Entwicklung (das, was ich mache) und professioneller Open-Source-Software-Entwicklung geben könnte, die diese Methoden anderen Anwendern zugänglich macht, vielleicht etwas naiv. Denn so eine Zusammenarbeit würde natürlich ausschließlich vor dem Hintergrund einer strategischen Investition wirtschaftlich funktionieren.

Aus dem Vortrag Verarbeitung offener Satellitendaten mit freier Software für die visuelle Anwendung

Kartographie

Daneben habe ich auf der Konferenz eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema Kartengestaltung mit QGIS angeschaut und habe dadurch interessante Einblicke in diese Welt der interaktiven Kartengestaltung gewonnen.

Zum Verständnis des Hintergrundes: Alle meine Arbeiten im Bereich der Karten-Gestaltung basieren auf einem nicht interaktiven Arbeits-Paradigma. Ich entwickle die Regeln der Gestaltung und der zugehörigen Daten-Verarbeitung in Form von Regelbeschreibungen in dafür geeigneten Sprachen (CartoCSS, PostgreSQL, diverse allgemeine Skript-Sprachen sowie strukturierte Dateiformate). Interaktive Arbeitsschritte spielen praktisch ausschließlich bei der Gestaltung von Bild-Symbolen eine Rolle. Diese Gestaltungs-Regeln werden dann auf generische Geodaten (in den meisten Fällen OpenStreetMap-Daten) angewandt.

Die Anwender von QGIS und ähnlichen Werkzeugen arbeiten jedoch völlig anders. Das dort übliche Arbeits-Paradigma basiert auf dem Ansatz der Digitalisierung der ersten Generation, wie er in vielen Arbeitsbereichen – wie auch in der Kartographie – stattgefunden hat: Man überführt die vor-digitalen Arbeits-Abläufe eins-zu-eins in interaktive digitale Schritte. Im Bereich der Kartographie hat man diesen Ansatz mittlerweile dahingehend weiter entwickelt, dass man – zumindest teilweise – auch regelbasiert arbeitet, dass also die interaktiv durchgeführten Bearbeitungsschritte bei geänderten Ausgangsdaten automatisiert auf diese anwenden kann. Die Regelentwicklung geschieht jedoch nach wie vor vollständig interaktiv über eine grafische Benutzer-Schnittstelle, man muss sich also seine Karten-Gestaltung zwingend per Maus zusammenklicken (oder alternativ: das Ganze komplett über eine Programmier-Schnittstelle steuern). Eine für menschliches Lesen und Schreiben konzipierte Repräsentation der Gestaltungs-Regeln in Textform scheint es nach wie vor nicht zu geben.

Aber es gibt natürlich auch jede Menge Überlappungen bei Problemen und Lösungen zwischen den beiden Ansätzen. Und es war interessant zu sehen, wo da im QGIS-Bereich gerade Schwerpunktmäßig gearbeitet wird.

Was ich bemerkenswert fand, war, wie groß unter QGIS-Anwendern anscheinend der Wunsch ist, alle Lösungen innerhalb von QGIS zu haben. Ein großes Thema schien zum Beispiel zu sein, Diagramme in Karten darzustellen und was für Diagramm-Typen und Darstellungs-Formen dafür innerhalb von QGIS verfügbar sind. Für mich als überzeugtem Anhänger der Unix-Philosophie erscheint das reichlich absurd. Es gibt bereits eine Menge gute und leistungsfähige Werkzeuge, um Diagramme zu erstellen – auch als Open Source. Weshalb braucht man also eine solche Funktion innerhalb von QGIS? Ich habe den Eindruck, hier spielt der Fokus auf die interaktive Bedienung eine große Rolle. Der Anwender will die Diagramme unbedingt – genau wie den Rest der Karte – interaktiv gestalten und möchte dies mit einer mit dem Rest von QGIS einheitlichen Benutzer-Schnittstelle tun. Auch das ließe sich natürlich auch mit externen Werkzeugen zur Diagramm-Erzeugung umsetzen, würde aber den Nutzen der Modularisierung entsprechend der Unix-Philosophie weitgehend negieren.

Jahres-Hauptversammlung des Vereins

Erwähnen möchte ich auch die Jahres-Hauptversammlung des FOSSGIS-Vereins. Wichtigster Punkt dabei war, dass der FOSSGIS von den Mitgliedern die Zustimmung einholen wollte (und erhielt), im Namen von OpenStreetMap Deutschland Geldmittel von OSM-Datennutzern einzuwerben – geplant in Form von sogenannten Förder-Mitgliedschaften im Verein ohne Stimmrecht.

Ich möchte das Thema selbst hier nicht vertiefend diskutieren – das ist vielleicht mal etwas für einen separaten Blog-Post. Interessant war jedoch, dass ich der einzige war, der nicht für den Antrag gestimmt hat. Und das obwohl es in der Versammlung durchaus kritische Fragen zu der Idee gab. Ich wurde nach der Versammlung von mehreren Leuten durchgehend sehr positiv darauf angesprochen – teils in der Form, dass sie mir Ihre eigene kritische Perspektive auf das Thema erläutert haben, teils aus aktivem Interesse an den Gründen meiner zurückhaltenden Haltung dazu. Dass ich keine negativen Kommentare dazu bekommen habe, kann natürlich auch einfach ghosting sein, ich möchte es hier jedoch trotzdem explizit erwähnen, falls dies anderen hilft, in solchen Fällen die Courage zu entwickeln, offen auch mal nicht mit der dominierenden Mehrheitsmeinung zu stimmen.

Die Entwicklung und Organisation der deutschsprachigen und der internationalen OSM-Community war natürlich auch sonst ein häufiges Thema der Unterhaltungen, die ich geführt habe. Dabei ist mir ein relativ starker Kontrast aufgefallen. Auf der einen Seite gab es Gespräche, die auf einem aktiven Interesse an vielfältigen Perspektiven auf die OSM-Community aufbauten – insbesondere mit verschiedenen Aktiven im FOSSGIS aus dem nicht-OSM-Bereich, die an einer Weiterentwicklung der sozialen Strukturen im Verein für eine bessere Integration der gesamten Vielfalt von Menschen, die der Verein repräsentieren möchte, interessiert sind.

Auf der anderen Seite habe ich aber auch Gespräche geführt, in denen eine kritische Perspektive auf bestehende Strukturen entweder generell grundheraus zurückgewiesen wurde oder mir die Berechtigung und die Qualifikation für eine kritische Perspektive als außen stehendem Betrachter abgesprochen wurde.

So weit eigentlich nicht verwunderlich und im Grunde auch erwartbar. Was ich jedoch schade finde, ist, dass es zwischen beidem kaum Zwischentöne zu geben scheint. Der Wert eines produktiven Diskurses entsteht ja gerade dadurch, dass man andersartige Sichtweisen und Argumente wohlwollend aufnimmt und sich dann kritisch mit ihnen auseinandersetzt.

Ich habe nicht den Eindruck, dass im FOSSGIS die wohlwollend offene und tolerante Haltung in der Breite der einzelnen Aktiven verloren geht – das habe ich denke ich mit den Schilderungen meiner Gespräche auf dieser Konferenz auch gezeigt. Aber ich sehe doch die Gefahr, dass gerade dort, wo kurzfristige wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund rücken, geschlossene Interessengruppen entstehen, die zunehmend eine kategorische Ablehnung gegenüber Sichtweisen und Ideen entwickeln, die diese Interessen vermeintlich gefährden.

Vortrags-Empfehlungen

Ich hab nur eine Auswahl von Vorträgen tatsächlich vor Ort gesehen – denn es gibt bei der FOSSGIS immer auch die sehr praktische und zuverlässige Möglichkeit, die Vorträge per Video später anzuschauen. Aus dieser Auswahl und aus verschiedenen Gesprächen mit anderen Besuchern hier eine Reihe von Empfehlungen:

Harald Hartmann: Wie können OpenStreetMap und QGIS einen Wegewart unterstützen?

Klingt jetzt vom Titel vielleicht nicht so reizvoll – war aber einer der wenigen OSM-Vorträge der Konferenz, der sich mit praktischen Fragen des gesellschaftlichen Nutzens und der gesellschaftlichen Integration von OpenStreetMap auseinandergesetzt hat, ohne dass da ein technischer oder wirtschaftlicher Schwerpunkt im Vordergrund stand.

Roland Olbricht: Kinder, Karten, Open Source

Ebenso wie Haralds Vortrag erfrischend nicht-technisch. Und behandelt ein wirklich wichtiges und interessantes Thema: Wie man Kinder an Konzepte von Karten und Geodaten (und Geographie) und ihren praktischen Nutzen heranführen kann. Was dem Vortrag fehlt, ist eine Betrachtung des umfangreichen Erfahrungsschatzes von kindgerechter Kartographie und Geographie-Didaktik für Kinder schon aus vor-digitalen Zeiten. Aber für einen ersten Einblick in das Thema und zur Bewusstseins-Schärfung sehr zu empfehlen.

Frederik Ramm: Overpass Turbo goes PostGIS

Nicht nur praktisch reizvoll, sondern auch eine schöne Demonstration, wie ein kleines FOSS-Projekt mit praktischem Nutzen gestartet werden kann. Wobei man natürlich auch kritisch anmerken sollte, dass man sich die Infrastruktur für eine solche Demo auch erst mal leisten können muss.

Falk Zscheile: Text und Data Mining in der OpenStreetMap-Datenbank aus rechtlicher Sicht

Hab den Vortrag selbst noch gar nicht gesehen, aber mit Falk über das Thema gesprochen. Über ein Teil-Thema aus dem Spektrum Urheber- und Datenbank-Recht, welches viele nicht auf dem Radar haben.

Panorama des Dom von Münster